Sarah Kuttner spricht mit Moderatorin Elise über ihr neues Buch KURT und den Umgang mit dem Tod.
Wenn eine Person medial auf allen Kanälen erfolgreich ist, dann ist es Sarah Kuttner.
Die gebürtige Berlinerin kennen wir seit den 2000ern vor allem für ihre eigene Show bei den Musiksendern VIVA und MTV - später interviewte sie auch bei ZDF.neo und für die ARD prominente Gäste. Neben dem Fernsehbildschirm war Schreiben schon immer eine Leidenschaft von Sarah Kuttner. Lesen konnte man ihre Geschichten und Gedanken in regelmäßigen Kolumnen für die Süddeutsche Zeitung und den Musikexpress. Klar, dass dann auch das erste Buch nicht lange auf sich warten ließ.Mittlerweile kann sich Sarah Kuttner also auch erfolgreiche Autorin nennen - heute hat sie ihr viertes Buch rausgebracht.
Kurt heißt es - 240 Seiten dick und seit dem 13. März im Buchladen des Vertrauens zu bekommen.
Darum geht es in Kurt
Die Protagonisten sind Vater und Sohn, die beide den Namen Kurt tragen und dann gibt es noch Lena, die neue Freundin des großen Kurt. Irgendwann fällt der kleine Kurt vom Klettergerüst und stirbt. Das Buch handelt davon, wie die Familie und vor allen Dingen auch die Freundin des Vaters, Lena, mit dieser Tragödie umgehen. Der Vater trauert dabei wie ein Vater. Für Lena ist die Situation schwieriger, weil sie ja nicht die leibliche Mutter des Kindes ist - sie weiß nicht so recht wie sie sich verhalten soll. Vor allem, als der große Kurt sich mit seiner Trauer an die leiblichen Mutter des Kindes wendet. Schmerz und Drama sind vorprogrammiert.
Sarah Kuttner war bei uns im Interview und hat mit Elise über ihr Autorinnen-Dasein und das neue Buch gesprochen.
Warum behandelt Kurt so ein schweres Thema?
Sarah hat in den vergangenen Jahren selbst mehrere Menschen verloren, die ihr mehr oder weniger nahe standen. Deshalb beschäftigt sie das Thema Trauer und es war wichtig für sie, darüber zu schreiben. Das Buch ist aber deswegen keine biographische Geschichte: Sarah Kuttner identifiziert sich mit keiner der Personen im Buch direkt, denn sie hat weder einen Freund mit Kind, noch jemals ein Kind verloren.
Trotzdem steckt viel von ihrem eigenen Leben im Buch, sagt sie. Die Alltagsszenen und Lebensansichten der vorkommenden Personen, sind oftmals ihre eigenen. Mit Schicksalsschlägen umzugehen, damit hat sie - anders als Lena in ihrem Buch - aber schon mehr Erfahrung:
"Ich bin so ein ganz guter Notfallkontakt. Ich bewahre relativ lange einen kühlen Kopf." - Sarah Kuttner
Über den richtigen Umgang mit Trauer
Ihr war auch sehr wichtig, das Buch nicht schwer, sondern locker zu schreiben. Der Fokus liegt nicht unbedingt auf dem Gefühl tiefer Trauer, sondern auf den kleinen wichtigen Dingen der Trauerverarbeitung. Der kleine Kurt selbst geht ganz leise - Der Unfall und sein Tod stehen nicht im Mittelpunkt."Das wird im Buch ja auch beschrieben, was Menschen alles so falsch machen können. Der Umgang mit jemandem, der trauert. Die Leute neigen dann immer dazu, sofort selber ein ganz schlimmes, trauriges Gesicht aufzusetzen oder mit den Füßen irgendwo rumzuscharren oder zu sagen 'Ich hab auch mal jemanden verloren'. Damit schieben sie so ihr Leid in den Mittelpunkt." - Sarah Kuttner
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