she.codes will Mädchen das Programmieren näher bringen – man braucht nur einen Laptop mit Internetzugang, mehr nicht!
Mehr als nur Nullen und Einsen
Erinnerst du dich noch an den Informatik-Unterricht in der Schule? Wenn es überhaupt einen gab… Verstaubte Computer im Keller, die nach der Hälfte der Stunde gerade mal hochgefahren waren. Für die meisten war das keine Werbung für ein Informatik-Studium. Und sind wir ehrlich: Oft wurden hauptsächlich die Jungs in der Klasse angesprochen, nach dem Motto: "Für Mädchen ist das ja sowieso nix!" Auch wegen solcher Vorurteile gibt es immer noch zu wenig Frauen in der IT-Branche. Aber das soll sich ändern – das ist auch das Ziel von she.codes.Wer und was das ist, hat uns Vera erzählt, sie ist Teil von she.codes:
"Wir sind eine Hochschulgruppe, sowohl an der TU München, als auch am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und wir geben Programmier-Workshops für junge Mädchen im Alter von 11 bis 14 Jahren, weil wir die Vision haben, diese Mädchen für Informatik zu begeistern und langfristig gerne den Frauenanteil in der Informatik erhöhen möchten. Wir sind hauptsächlich Studentinnen, aber auch ein paar Doktorandinnen und wir haben auch ein paar Mitglieder, die schon berufstätig sind." - Vera
Und neben ihrer Hauptbeschäftigung wollen sie für Nachwuchs sorgen. Vorerfahrung ist für die Workshops übrigens nicht nötig, die einzige Bedingung für Teilnahme ist das Alter und das Geschlecht.
Worum geht's in den Workshops?
"Es geht darum, dass wir in den Workshops spielerisch erste Programme erstellen. Man braucht überhaupt keine Vorerfahrung dafür, man kann sich einfach anmelden und teilnehmen. Die kommenden Workshops sind am 21. August und am 4. September aber wir haben auch ein sogenanntes 'Code-Together-Programm'. Das ist vier Monate lang mit vier Workshops, einer pro Monat. Da wird man parallel auch von einer Mentorin begleitet, mit der man immer noch zusätzliche Aufgaben lösen kann, wenn man möchte und der man auch Fragen stellen kann." - Vera
Es gibt also verschiedene Programme, die Anmeldung findet ihr übrigens auf der Website codes.education – und dann geht’s auch fast direkt schon rein ins Coden:
"Wir programmieren hauptsächlich in der Programmiersprache Python, die einfach sehr gut für verschiedene Sachen geeignet ist. Wir haben Workshops, in denen man kleine Spiele erstellt, zum Beispiel 'Hangman' oder 'Schere, Stein, Papier'. Wir fangen mit sehr einfachen Sachen an, also Variablen und verschiedenen Datentypen. Später gehen wir dazu über, den Mädchen Schleifen beizubringen und Funktionen. Alle wichtigen Sachen, die man fürs Programmieren braucht, aber Stück für Stück. So, dass es nicht überfordernd ist." - Vera
…gar nicht überfordert – sondern ganz im Gegenteil sogar begeistert – waren die Schülerinnen, die schon mitgemacht haben, sagt Vera:
"Die Mädchen sind total begeistert. Viele von denen haben leider immer noch nicht die Möglichkeit, einer Computer-AG oder Ähnlichem beizutreten, um Informatik einfach mal auszuprobieren. Das heißt, wir bieten ihnen einfach die Möglichkeit, da mal reinzuschnuppern und den meisten macht das total Spaß" - Vera
…und eine bessere Grundlage gibt’s ja gar nicht für ein gelungenes Studium. Das Projekt läuft jetzt seit drei Jahren, aber gibt’s denn vielleicht schon die ersten Schülerinnen, die zu Studentinnen geworden sind?
"Das wird erst in ein paar Jahren sein, aber da wir teilweise Mädchen haben, die schon 14 sind…für die naht dann schon die Entscheidung, was sie in der Oberstufe belegen möchten. Unser Ziel ist eben auch, sie so früh zu ‚erwischen‘ – bis 14 – weil sie da noch nicht so vorgeprägt sind mit negativen Stereotypen, die sie eventuell sonst über das Informatikstudium entwickeln, was häufig bei etwas älteren Mädchen der Fall ist."
Alle Infos und die Möglichkeit zur Anmeldung findest du hier.
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