SMS vom Elefantenhandy

SMS vom Elefantenhandy

Wie mit Technologie Artenschutz möglich ist

Laut UN-Diversitätsbericht 2019 sterben täglich 150 bis 200 Arten von Pflanzen, Insekten, Vögeln und Säugetieren aus. Das entspricht dem 1.000-fachen von dem, was Biolog*innen als "natürliches Aussterben" betrachten würden. 

Artensterben geht uns alle an

Das ist nicht nur traurig, weil die Artenvielfalt voller faszinierender Schönheit und kuriosen Wesen strotzt. Es ist auch ganz konkret für das weitere Leben des Menschen ein eher düsterer Ausblick. Die Natur lebt ja von Symbiosen und Zusammenspiel und viele Arten sind auf andere Arten angewiesen für gemeinsames Überleben. Bis 2050 könnten allerdings eine Million von acht Millionen Arten ausgestorben sein.

Technologie - fLucH oder sEgeN?


Aber lasst uns auf das Positive konzentrieren. Denn während gegen neue technische Errungenschaften oft gewettert wird - wer von uns musste nicht mindestens einmal im bisherigen Leben eine Abhandlung zum Thema "[setze hier technisches Gerät ein] - Fluch oder Segen?" schreiben - können technische Errungenschaften, vor allem auch unterstützen und Arbeit erleichtern. Die Frage nach der Technik ist eigentlich eine Frage nach dem Umgang beziehungsweise dem politischen Willen. Und weil wir hier im Internet die positiven Seiten der Technologie lieben, stellen wir dir ein paar Nutzungen vor, wie man mit Technik Tiere schützen kann.

Chatten mit Elefanten


Nach dem offiziellen Bann des Handels mit Elfenbein 1989, hat sich die Population der Kenianischen Elefanten wieder erhöht. Das Problem, was dadurch wieder aufgetaucht sind Zusammenstößen von Menschen und Elefantenherden. Bei denen kommt es regelmäßig zu Todesfällen von Elefanten und Menschen. Um das zu verhindern, ist es gut zu wissen, wo die Großtiere sich bewegen. Dafür wurden Elefanten Anfang der 2000er Chips implantiert, die SMS je nach Standpunkt versendet haben: "Heyyy ich bin auf dem Weg in deine Farm zu einzudringen." Heute werden zur Herdenlokalisierung Kameras eingesetzt. 

Wilderer*innen erhören


...beziehungsweise deren Jagdgebiete. Aus ausrangierten Handys werden Abhörnetze geschaffen, welches das Soundbild des Regenwaldes aufnimmt und so Hinweise darauf geben kann, wo Wilderer*innen zuschlagen könnten. Um ihnen so zuvorzukommen und Einhalt zu gebieten.

Mit Drohnen, Vernetzung und schmaleren Maschinen Wildtiere schützen


Bei Mäharbeiten auf Feld und Wiesen kann es passieren, dass Wildtiere übersehen werden und so verletzt oder getötet werden. Der Jagdverband Bayern hat sich zusammengeschlossen und möchte erstens die landwirtschaftlichen Maschinen umbauen und zweitens eine App für alle Landwirte einführen, auf der sich (gegenseitig) informiert werden kann. Außerdem sollen Drohnen dabei helfen, die jeweiligen Wildsituationen besser einschätzen zu können. 

Mit Radar und Kamera gegen Flugtierkollisionen


Erneuerbare Energie? Ja bitte! Leider prallen immer wieder Vögel oder Fledermäuse an Windrädern ab. Kamera- und Radarsysteme sollen nun sicherstellen, dass die Windräder sich automatisch abschalten, sobald sich die Flugwesen zu sehr nähern. So wird grüne Energie auch gleich tierlieb(er) gemacht.

GPS- und Satelliten Telemetrie


Um gefährdete Arten zu schützen, müssen wir sie beobachten, verstehen und ihr verhalten studieren. Bei einer Pflanze geht das einfacher als bei Tieren, die ständig in Bewegung sind. Deshalb wird bei ihnen (insbesondere Vögeln) mit GPS- und Satellitentechnik gearbeitet. So werden beispielsweise die Bewegungsmuster von Störchen aufgezeichnet. Wie die Flugbahn von Störchen dann beispielsweise aussehen kann, kannst du dir hier ansehen. Je mehr Forscher*innen über gefährdete Arten wissen, desto besser können Maßnahmen entwickelt und ergriffen werden, um diese zu schützen.

Neue Spezies ergoogeln


Mit Hilfe von Google Earth haben Wissenschaftler*innen bereits neue Arten entdecken können. Beispielsweise auf dem Mount Lico in Mosambik. In einem Krater des erloschenen Vulkans entdeckten Forscher*innen einen bisher unbekannten und völlig unberührten Regenwald. Dort wurde eine neue Maus-Art und ein bisher unbekannter Schmetterling entdeckt.





DNA sichern


Die Lage ist kritisch und für viele Tiere und Pflanzen ist es bereits zu spät. Das letzte Beispiel in unserer Liste hat natürlich nichts mehr mit Artenschutz zu tun. Es ist der verzweifelte Versuch, das zu retten, was noch zu retten ist - die DNA. Mittlerweile gibt es ganze DNA-Banken, die ausschließlich für gefährdete Arten angelegt wurden. Wissenschaftler*innen nutzen diese DNA um gefährdeten Arten mit diesem frischen, genetischen Material eine höhere Überlebenschance zu geben. Außerdem soll die Populationsgröße gefährdeter Arten mit neuen Tieren aus der DNA-Bank vergrößert werden. Bereits 1999 wurde so zum Beispiel ein afrikanisches Wildkatzenkätzchen von einer Hauskatze geboren, dessen Embryo in seiner DNA-Bank aufbewahrt worden war.

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