Wie wir uns über das Internet gegenseitig unterstützen können
Das Coronavirus stellt uns vor zahllose Schwierigkeiten, Einbußen und Herausforderungen. Doch es gibt uns auch die Chance, als Solidargemeinschaft zu wachsen.
Wie wir anderen jetzt helfen können
Wie in den meisten Ländern Europas herrscht auch in Deutschland Ausnahmezustand. Strikte Quarantänebestimmungen, Geschäftsschließungen und Ausgangssperren bestimmen das öffentliche Leben.
Solidarität ist in diesen Zeiten deshalb besonders wichtig.
Da sie in die Risikogruppe fallen, sind vor allem ältere und kranke Menschen auf die Hilfe der Gemeinschaft angewiesen. Sei es durch das Erledigen von Einkäufen, kochen oder Post wegbringen. Das Internet bietet einfache Möglichkeiten, wie wir uns gegenseitig unterstützen und andere entlasten können, ohne weitere Menschen der Gefahr einer Infektion auszusetzen.
Ein Beispiel sind die Quarantänehelden. Auf der Seite können sich sowohl Helfer*innen als auch Hilfesuchende registrieren und miteinander in Kontakt treten. Hierfür ist es notwendig, die Postleitzahl anzugeben, um sicherzustellen, dass wirklich nur in der Nachbarschaft geholfen wird. Das oberste Gebot ist immer noch, die Ausbreitung des Virus einzudämmen, sagt auch Andrea von Quarantänehelden im Gespräch mit unserer Moderatorin Elise.
"Helft bitte nur lokal. Fahrt nicht durch die ganze Stadt oder in die nächsten drei Dörfer. Helft wenigen Leuten, aber über einen längeren Zeitraum hinweg."
Dabei sollte man sich zudem immer der Ansteckungsgefahr bewusst bleiben.
"Helft distanziert. Trefft euch mit keinen anderen Menschen, außer denen, denen ihr helfen wollt. Und habt keinen, wirklich keinen Kontakt zu Menschen in Quarantäne!"
Elise telefoniert mit den Quarantänehelden
Das Interview zum Nachhören
Auch das nebenan Magazin ruft auf ähnliche Weise dazu auf, aktiv Hilfe in der Nachbarschaft anzubieten - und anzunehmen! Denn es ist wichtig, sich bei der globalen Bedrohung durch eine Pandemie nicht von falschem Stolz leiten zu lassen.
Unterstützung darf angenommen und auch erbeten werden!
In Bernau haben rund 200 Mütter das "Helfernetzwerk Corona" gegründet. Ursprünglich waren sie nur Mitglieder einer WhatsApp-Gruppe, um ein Ferienprogramm zu besprechen - jetzt sorgen sie für Entspannung in der Corona-Krise. Das Netzwerk kooperiert mit der Bernauer Kranken- und Bürgerhilfe, die aufgrund der aktuellen Lage die zahlreichen Hilfsanfragen nicht mehr allein bewältigen kann. Die Idee ist, eine Art Patensystem zu etablieren. Dabei können ältere, hilfsbedürftige Menschen ihre*n ganz persönliche*n Pate*in anrufen, falls sie Lebensmittel, Medikamente oder Ähnliches benötigen. Die Einkäufe werden dann vor (!) die Tür gestellt, um eine Ausbreitung des Virus zu verhindern.
Soziale Medien als Hilfsnetzwerke
Auf Facebook haben sich Helfer*innennetzwerke für fast jede größere Stadt gebildet, so natürlich auch für München. Darin werden nicht nur Hilfsangebote veröffentlicht, sondern auch die neuesten Entwicklungen zur Corona-Krise ausgetauscht.
Doch Vorsicht: Facebook ist gern mal eine Fake-News-Schleuder! Darum glaube bitte nur offiziellen Statements der Bundesregierung oder vertrauenswürdigen Einrichtungen wie zum Beispiel dem Robert-Koch-Institut.
Auch Instagram dient als Plattform, um Menschen zu helfen: Unter den Hashtags #Nachbarschaftschallenge und #Coronahilfe tauschen sich Nutzer über Möglichkeiten aus, Nachbarn aus Risikogruppen zu unterstützen...
Ganz egal, ob sich die Menschen mithilfe von Messenger-Diensten, über Webseiten oder extra eingerichtete Foren solidarisieren: Es ist ein tröstlicher Gedanke, dass es in diesen Zeiten nicht der Egoismus ist, der unsere Gesellschaft dominiert... sondern der Zusammenhalt.
Hast du schon persönliche Erfahrungen in der Nachbarschaftshilfe gemacht? Oder kennst du noch weitere Netzwerke, über die man Menschen in der Corona-Krise helfen kann? Lass es uns wissen mit einer Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder schreib es uns per WhatsApp an die 089 / 360 550 460.
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