Spielzeug hat kein Geschlecht

Spielzeug hat kein Geschlecht

Lego gegen Geschlechterklischees

Von  Sabrina Luttenberger
Sucht man im Internet nach Spielzeugen, sind die Suchergebnisse: Monster-Trucks oder ein Experimentierkasten mit Kran und Katapult für Jungs, ein pinker Schminkkoffer oder DIY-Glitzer-Diamanten für Mädchen. Wie Lego gegen diese Klischees vorgehen will, erfährst du hier.


Was wollen Kinder später mal werden? Was wollen Kinder spielen?

Das hängt noch immer stark von den gesellschaftlich verankerten Stereotypen ab, die zum Beispiel bestimmten Berufsfeldern ein Geschlecht zuweisen. Diese Stereotypen lernen wir oft schon von klein auf - beispielsweise durch Kinderspielzeug - kennen. Das Geena Davis Institut untersucht die Geschlechtergerechtigkeit und Inklusionsförderung in der Familienunterhaltung. Das Institut fand unter anderem heraus, dass Verhaltensweisen und Aktivitäten, die wir eher mit Frauen assoziieren, immer noch als weniger wichtig und wertvoll angesehen werden, als Verhaltensweisen und Aktivitäten, die eher Männern zu geschrieben werden. Um die Inklusion und Diversität von Lego Produkten zu steigern, arbeitet Lego seit diesem Jahr mit dem Geena Davis Institut und UNICEF zusammen. Erst im Juni erschien im Rahmen des Pride Month das erste LGBTQIA+ Set.

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Um auf die noch immer bestehenden Geschlechterrollen aufmerksam zu machen, hat Lego im Rahmen des UN International Day of the Girl zusammen mit dem Geena Davis Institut eine Studie veröffentlicht: Rund 7.000 Eltern und Kinder aus sieben Ländern wurden befragt. Von den befragten Kindern denken 74 Prozent der Jungs und 62 Prozent der Mädchen, dass manche Aktivitäten auf ein Geschlecht beschränkt sind. Die Ergebnisse zeigen zwar auch, dass Mädchen immer selbstbewusster werden und sich an einer Vielfalt an Spielen beteiligen, allerdings zeigt die Studie ein Problem hinsichtlich der Erwartungshaltungen über die berufliche Zukunft: Von den befragten Eltern antworteten fast 90 Prozent, dass sie sich unter Wissenschaftler*innen, Athlet*innen oder Ingenieur*innen eher einen Mann vorstellen, egal ob ihre Kinder männlich, weiblich oder beides sind. Die Kinder antworteten ähnlich, mit dem Unterschied, dass Mädchen die Berufsfelder noch etwas diverser sehen als Jungs.

Alle Kinder dürfen sich kreativ austoben


Um das zu ändern, will Lego langfristig inklusive Spiele herstellen und so versuchen, dass sich Kinder unabhängig ihres Geschlechts ausleben können.
"The benefits of creative play such as building confidence, creativity and communication skills are felt by all children and yet we still experience age-old stereotypes that label activities as only being suitable for one specific gender…This campaign is one of several initiatives we are putting in place to raise awareness of the issue and ensure we make LEGO play as inclusive as possible. All children should be able to reach their true creative potential." - Julia Goldin, Produktleiterin und Marketingchefin von Lego

In zehn Schritten zum inklusiven Spielen

Damit Kinder dieses kreative Potenzial ausschöpfen können, hat Lego unter anderem eine Anleitung für Eltern veröffentlicht. In zehn Schritten schlägt das Unternehmen zum Beispiel vor, Kinder ganz neue Aktivitäten ausprobieren zu lassen. So soll zum Beispiel das Selbstvertrauen gestärkt werden. Außerdem schlägt Lego vor, bei einem Rollenspiel absichtlich das "andere Geschlecht" zu spielen, um zu zeigen, dass Geschlechterrollen eben nicht fest sind. Der Spielzeughersteller hat im selben Atemzug die Kampagne "Ready for Girls" gelauncht. Sie soll Mädchen zeigen, dass sie ihrer Kreativität genauso wie Jungs freien Lauf lassen können, unabhängig von den Erwartungen der Gesellschaft. Das Motto: "If she can see it, she can be it."

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