Sprachen sprechen, ohne Sprachen zu lernen

Sprachen sprechen, ohne Sprachen zu lernen

So drückst du dich am besten

Wir haben ein paar Gadgets zusammengesucht, die uns dabei helfen wollen uns vor dem Vokabelnbüffeln zu drücken.

Obwohl’s inzwischen doch ein paar Jährchen her ist, haben wir die mit Französischvokabeln (oder wahlweise Spanisch-, Italienisch- oder Lateinwörtern) beschrifteten Karteikarten, die bis morgen gelernt werden mussten, noch ziemlich deutlich vor unserem inneren Auge und damit sofort wieder ein Gefühl im Magen, das irgendwo zwischen Panik, abgrundtiefer Trauer und Übelkeit oszilliert. Weil wir aber natürlich trotzdem gerne ein bisschen reisen und uns mit anderen Leuten verständigen würden und es mit zunehmendem Alter bekanntlich nicht leichter geworden ist eine Fremdsprache zu lernen, haben wir ein paar Tipps für euch, wie ihr das vielleicht gar nicht mehr müsst. Wir leben schließlich im Jahr 2018.

Das simultanübersetzende Headset

Davon gibt’s inzwischen verschiedenste Ausführungen von diversen Herstellern. Egal ob In-Ear, On-Ear, mit Kabel oder ohne Kabel, die Technologie ist dabei immer in etwa die gleiche: Das Gehörte wird von einem Mikrophon aufgenommen, dann von einem Sprachcomputer übersetzt und schließlich in der Zielsprache von dem Kopfhörer wiedergegeben. Dass man eine Fremdsprache damit zwar verstehen, sich aber immer noch nicht verständlich machen kann, haben die Hersteller entweder nicht bedacht oder sie spekulieren darauf, dass bald die gesamte Weltbevölkerung ein solches Headset besitzt. Auch eher mittelgeil: Manche Geräte brauchen laut Angaben der Hersteller bis zu drei Sekunden um eine Übersetzung wiederzugeben – peinliches Anschweigen inklusive und man kann in der Zwischenzeit nichtmal nach dem Wetter fragen.

Das übersetzende Diktiergerät mit Lautsprecher

Zumindest das Problem selbst nichts in einer Fremdsprache sagen zu können, löst das sogenannte "Mesay". Im Prinzip funktioniert es wie die Headsets nur eben umgekehrt: Du sprichst in das Gadget, das aussieht wie ein Diktiergerät, dieses übersetzt und gibt das Gesagte in der Zielsprache über Lautsprecher aus. Tatsächlich könnte mit diesem Gerät (wenn auch mühsam) ein Gespräch zustande kommen, indem man es seinem Gegenüber in die Hand drückt, wenn er etwas sagen möchte. Das "Mesay" braucht sogar nur zwei Sekunden für eine Übersetzung.

Das übersetzende Megaphon

Wer sicher gehen will, dass er auch in einer anderen Sprache gehört wird, sollte zum "Megahonyaku" greifen. Das Megaphon, das sonst ähnlich wie das "Mesay" funktioniert, ist nämlich nicht nur mega laut, sondern wiederholt das Gesagte auch gleich mehrfach. Zum Smalltalk mit dem südfranzösischen Gemüsehändler ist das Gerät also nur bedingt geeignet, dafür vielleicht aber für einen Reiseleiter umso mehr. Bleibt nur zu hoffen, dass das "Megahonyaku" besser funktioniert als der Facebook-Übersetzer, man brüllt schließlich quasi durch die Gegend ohne genau zu wissen was eigentlich.



Das T-Shirt mit Symbolen

Weil Technik immer auch ihre Fehler hat, haben wir zur Sicherheit noch etwas Bodenständigeres gesucht - und gefunden. Zwei schweizer Unternehmer haben nämlich T-Shirts mit 39 kleinen Piktogrammen darauf entwickelt, auf die man einfach zeigen kann um sich zu verständigen. Dabei sind unter anderem Symbole für Wifi, Essen und Frieden. Zwar fällt der Smalltalk vermutlich auch hier etwas eintönig aus, sonst kann aber eigentlich wenig schiefgehen.

Der Reiseführer

Gemeint sind die jeweils letzten Seiten eines Reiseführers, auf denen die wichtigsten Sätze und Redewendungen in der jeweiligen Landessprache stehen. Die meisten von uns wissen vermutlich nur aus Filmen, dass diese tatsächlich mal benutzt wurden und kennen sie eher aus Situationen, in denen ein Freund von ihnen kurz vor ihrer Abreise in ihrer Küche sitzt und sie, aus Langeweile im am Tisch liegenden Reiseführer blätternd, fragt ob sie wissen was „Wie geht es dir?“ auf indonesisch heißt. Vermutlich wäre es ziemlich umständlich, es im Ausland tatsächlich mal damit zu versuchen - aber irgendwie doch auch charmant. Wahrscheinlich fänden es die meisten der Landessprache mächtigen Menschen witzig, wenn du dich bemühst ihre Sprache zu sprechen, indem du einen furchtbar ausgesprochenen Satz aus deinem Reiseführer vorliest: Wir glauben, sie werden dir gerne helfen. Und vielleicht lernst du dabei ja doch noch ein kleines bisschen Fremdsprache – so ganz aus Versehen quasi.

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