Top Gun: Maverick

Top Gun: Maverick

egoFM Trailer

Von  Fabian Broicher
Mehr als 35 Jahre nach dem ersten Film, bekommt mit 'Top Gun: Maverick' einer der erfolgreichsten Filme der 80er eine Fortsetzung – mit dabei Tom Cruise, der erneut in die Rolle des Kampfpiloten Maverick schlüpft. Ob das funktioniert, weiß egoFM-Kinoredakteur Fabian Broicher.

Damals und heute

Wenn man Top Gun aus dem Jahre 1986 heute anschaut, wirken viele Dinge an dem Blockbuster befremdlich. Von Produzenten Jerry Bruckheimer in enger (auch finanzieller) Zusammenarbeit mit den U.S.-Einsatzkräften entstanden, wirkt der Film von Regisseur Tony Scott teilweise wie ein anderthalbstündiger Werbespot für die U.S. Navy – die übrigens prompt im Folgejahr ihre höchste Rekrutierungsrate vorzuweisen hatte. Jetzt folgt mehr als 35 Jahre später mit Top Gun: Maverick eine erneut von Bruckheimer in die Wege geleitete Fortsetzung, die auf den ersten Blick genauso bombastisch und actionreich, aber irgendwie auch klischeebehaftet wirkt, wie der Vorgänger. Als größter Clou kann wohl die Verpflichtung von Tom Cruise gesehen werden, der erneut in die Rolle von Maverick schlüpft. 

Worum es in Top Gun: Maverick geht

Eigentlich genießt Captain Pete Mitchell, besser bekannt als Maverick, sein ruhiges Leben als Testpilot der Navy. Auf diese Weise vermag er seiner Lieblingsbeschäftigung nachzugehen – nämlich Fliegen. Doch dann erreicht ihn ein überraschender Befehl, zum Pilotenausbildungsprogramm namens "Top Gun" zurückzukehren, wo er eine Gruppe der besten Flieger*innen auf einen nahezu unmöglichen Kampfeinsatz vorbereiten soll. Vor allem Mavericks vorgesetzte Offiziere entwickeln schnell eine Abneigung gegen die unkonventionellen Lehrmethoden ihres fähigsten Piloten, jedoch besitzt er in Admiral Kazanski einen höchst respektablen Fürsprecher.

Trotzdem hadert Maverick zunächst mit seiner neuen Rolle als Ausbilder, nicht zuletzt weil ein gewisser Rooster zu seinen Schüler*innen zählt. Rooster ist der Sohn von Mavericks verstorbenem Co-Piloten Nick Bradshaw – und der macht ihn noch immer für den Tod seines Vaters sowie seiner schleppenden Karriere innerhalb der Navy verantwortlich. Und so bekommt es der Captain trotz seiner scheinbaren Unschlagbarkeit in der Luft auf dem Boden mit seiner eigenen Vergangenheit zu tun, wodurch einige problematische Dinge wieder ans Tageslicht gelangen…
  • Fabian über: Top Gun: Maverick
    egoFM Trailer



So ist der Film

Viel mehr gibt es zu der Story von Top Gun: Maverick eigentlich nicht zu erzählen. Wie im ersten Teil geht es um eine nahezu unlösbare Aufgabe für die Piloten im Kampf gegen einen nicht näher definierten, gesichtslosen Feind. Abseits der spektakulären Luftkämpfe gibt es zwischenmenschliche Konflikte, nicht unähnlich denen, über die auch schon im ersten Teil berichtet wurde. Und im Zentrum von all dem steht Maverick, der querköpfige Flieger, dem dank ungeheuer großen Talents trotzdem alles gelingt – praktisch genauso wie im ersten Teil. Es mag lächerlich wirken, so häufig den Vergleich zum Vorgänger zu bemühen, jedoch bekommt man eben exakt das, eine an der technischen Front etwas aufgemotztere Version des ersten Top Gun, inklusive eines Footballspiels am Strand im Sonnenuntergang, selbstverständlich mit blanken Oberkörpern.

Doch irgendwie kann man dem Film nicht wirklich vorwerfen, dass man bereits nach einer halben Stunde weiß, wohin der Hase läuft (oder eher fliegt). Denn die Bilder, von Regisseur Joseph Kosinski, mit dem Tom Cruise bereits den gar nicht üblen Science-Fiction-Streifen Oblivion drehte, in 6K (!) festgehalten und die Action, zum größten Teil in echten Flugzeugen gedreht, vermögen zu beeindrucken. Und während Cruise seinen Part zwar ordentlich, aber unspektakulär herunterspielt, weiß Miles Teller als Rooster zu überzeugen, obwohl er zu wenig Screentime bekommt.

Trotzdem reicht es dank der vorhersagbaren Story nur zu 7 von 10 Kampfjets für Top Gun: Maverick.

Design ❤ Agentur zwetschke