Die Reiseplattform Socialbnb ermöglicht eine nachhaltige Form des Tourismus, die auch der lokalen Bevölkerung zugutekommt.
Die Idee für Socialbnb kam zwei Kölner Studenten 2016
Damals lernten Alex und Nils in Kambodscha den Tuk-Tuk-Fahrer Seng Thy kennen, der in seinem Dorf eine Schule für kostenlosen Englischunterricht öffnen wollte. Um diese Vision zu realisieren, fehlten ihm allerdings die finanziellen Mittel und er war komplett auf Spendengelder angewiesen. Die wiederum kamen aber nicht zusammen, da sein Projekt klein und unbekannt war. Was Seng Thy allerdings hatte, waren jede Menge freie Zimmer in seinem Haus. Und so kam Alex und Nils die Idee:
Seng Thy bietet Reisenden eine Unterkunft an und mit den Einnahmen finanziert er sein soziales Projekt. Die Rechnung ging auf: In nur drei Monate übernachteten um die 20 Reisende bei ihm und mit dem Geld konnte er einen Englischlehrer bezahlen und Computer und Bücher anschaffen.
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Das Problem von Seng Thy ist allerdings kein seltenes: Über 60 Prozent von kleinen, lokalen NGOs sind einerseits auf Spendengelder angewiesen, generieren andererseits aber aufgrund ihrer Größe und Unbekanntheit kaum Spenden.
Dabei leisten die NGOs wahnsinnig wichtige Arbeit in Bereichen wie Bildung, Tierschutz, Gleichberechtigung und Naturschutz. 2018 entwickelten die Kölner deswegen die Online-Plattform Socialbnb, die Reisende und lokale NGOs zusammenbringt. Eine Win-Win-Situation: Die Reisenden bekommen so neben der Unterkunft auch authentische Einblicke in Land und Kultur. Und die NGOs werden finanziell unterstützt und können Projekte realisieren und aufrechterhalten.
Der Unterschied zu anderen Plattformen wie beispielsweise Airbnb ist also, dass die Einnahmen nicht bei privaten Anbieter*innen landen, sondern direkt bei sozialen oder ökologischen Hilfsorganisationen.
Heute bietet Socialbnb 180 Übernachtungsmöglichkeiten in 45 Ländern an
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Es gibt Unterkünfte in Südamerika, Afrika, Asien, aber auch in europäischen Ländern wie Italien, Spanien oder Griechenland. So kannst du mit deinem Urlaub zum Beispiel den Schutz des Amazonas-Regenwalds in Peru, Kunstprogramme für Menschen mit Behinderung in Ruanda oder Tierschutzprojekte in Italien unterstützen.
Neuausrichtung der Tourismusbranche
Socialbnb liegt eine nachhaltige Neuausrichtung der Tourismusbranche am Herzen, von der auch die lokale Bevölkerung profitiert. Deswegen ist Socialbnb auch ein Lean Start-up, das heißt, sie arbeiten mit extrem geringen Kosten, damit möglichst viele Einnahmen direkt bei den lokalen Organisationen landen.Urlaub machen und damit soziale und ökologische Hilfsorganisationen unterstützen.
Vor Ort wird von den Reisenden keine Freiwilligenarbeit geleistet, die Unterstützung basiert allein auf der Bezahlung der Unterkunft. Und das ist beabsichtigt: Nils sieht in der finanziellen Unterstützung von NGOs die nachhaltigere und bessere Unterstützung, als beim Volunteering. Wer will, kann die Arbeit der Organisationen vor Ort natürlich kennenlernen, ansonsten ist es aber einfach eine Unterkunft. Es ist bleibt also Urlaub, nur eben nachhaltig und abseits des Massentourismus.
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