Musik kann so einiges auslösen – von der emotionalen Bandbreite ist so gut wie alles dabei. Man weint dazu, feiert und tanzt oder bewegt mit angestrengtem Gesicht den Kopf zum Beat. Manchmal läuft sogar ein richtiger Schauer über den Rücken - aber bei welchen Songs passiert das eigentlich?
Gänsehaut-Studie
Das haben Forscher*innen der Queen Mary University of London unter der Leitung von Rémi de Fleurian untersucht. Sie wollten herausfinden, warum manche Songs Gänsehaut auslösen und manche nicht. Dazu haben sie veröffentlichte Studien durchforstet und eine Liste mit mehr als 700 Songs zusammengestellt, von denen man Gänsehaut bekommt. Mithilfe von Daten von Spotify haben sie jeden Song mit einem anderen Track desselben Künstlers verglichen, der ungefähr dieselbe Länge und Popularität aufweist und sie auf verschiedene Merkmale analysiert.Diese Merkmale sind typisch
Die Analyse hat ergeben, dass die Lieder, die Gänsehaut auslösen, im Vergleich zu den anderen trauriger, langsamer, weniger intensiv und instrumentaler sind. Diese Kriterien fallen auch unter den Begriff "anspruchsvoller" Musik, die ebenfalls als entspannend, ruhig, nicht tanzbar, langsam, nicht elektrisch und instrumental beschrieben wird.Musik kann:
— norman (@deinTherapeut) August 9, 2018
- zum Nachdenken anregen
- Gänsehaut verursachen
- Erinnerungen an gute Zeiten wecken
- oder an schlechte
- glücklich machen
- oder traurig, wütend, enttäuscht
- Sehnsüchte in dir wecken
- Entscheidungen für dich treffen
- kurz gesagt: so richtig deinen Kopf ficken
Welche Songs lösen denn jetzt Gänsehaut aus?
Im ergänzenden Material der Studie findet man eine endlos lange Liste mit allen untersuchten Songs. Erwartbare Lieder wie "Purple Rain" von Prince oder einige Versionen von Leonard Cohens "Halleluhja" tummeln sich dort neben Werken von Rachmaninow und Mahler.Spotify-Playlist
Das Magazin Quartz hat eine Spotify-Playlist auf der Grundlage dieser Sammlung erstellt. Dass darin Songs von den 80ern bis 00ern überrepräsentiert sind, liegt vor allem daran, dass in dieser Zeit viel zu diesem Phänomen geforscht wurde. Wer sich die volle Ladung Gänsehaut – von Lana del Rey, über Chopin bis zu Pink Floyd - geben will, muss allerdings viel Zeit mitbringen. Die Playlist dauert 65 Stunden.Fairerweise muss man dazu noch sagen, dass Gänsehaut natürlich eine individuelle Angelegenheit ist. Prinzipiell hat jeder Song das Potenzial Gänsehaut zu erzeugen, wenn man eine persönliche Verbindung dazu hat.
Artikel teilen: