Von München nach Sydney

Von München nach Sydney

Jens Gönnemann im Interview mit egoFM Elise

2008 ist er für die Arbeit nach Sydney gezogen und seit dem nie wiederzurück gekommen. Was Jens Gönnemann an Australien so fasziniert und begeistert, erzählt er im Interview.

Jens Gönnemann wurde 2008 von seiner Firma (eigentlich zeitlich befristet) ins Ausland versetzt und ist mit seiner Familie von München nach Sydney gezogen - und seitdem einfach dort geblieben. Im Interview mit Elise spricht er über seine Erfahrungen.
  • Jens Gönnemann im Interview
    Das komplette Gespräch zum Anhören


Der Australien Dream

Als Jens Gönnemann damals mit seiner Familie umgezogen ist, übernahm sein Arbeitgeber einige der bürokratischen Schritte und das Finden einer Wohnung, was den Start vor Ort natürlich erleichtert hat. Allgemein ist Australien aber wirklich sehr flexibel in diesem Bereich, erzählt Jens Gönnemann:
"Die Australier sind, was Entsendung oder auch Einwanderung angeht, sehr, sehr flexibel. Die richten sich eher danach "Wer kann noch lange möglichst viele Steuern zahlen" und nicht wie in anderen Ländern "Wer braucht die meiste Hilfe". Also man ist hier doch sehr, sehr positiv selektiv." - Jens Gönnemann

Schon in Deutschland hatten seine Familie und er ein sehr schönes Leben, in Australien wurde es aber noch besser:
"Ich lebe seit 15 Jahren jetzt in Australien und das Land hat unglaublich viele Möglichkeiten. [...] Ich bin gerade dabei von Sydney nach Pearce zu fahren, das sind schlappe 4.000 Kilometer und ich verbinde da eine berufliche Reise mit dem privaten Vergnügen, das Land in seiner ganzen Breite zu erleben. Und auch nach 15 Jahren macht mir das noch wahnsinnig viel Spaß. Was man hier sieht, ist schon wirklich klasse." - Jens Gönnemann


Die Australier*innen sind eine sehr heterogene Gesellschaft.

Aber was alle Australier*innen verbindet, ist die australische Mentalität: Einfach mal die Fünfe gerade sein lassen und ein bisschen entspannter durch's Leben gehen - das steht im Vordergrund.
"Wir feiern auch den Australien Day hier und da ist man zunächst einmal Australier und nicht Grieche, Deutscher oder Italiener. Egal ob man den Australia Day nun mit Kebabs, Pasta oder Würstchen feiert." - Jens Gönnemann

Heute leitet Jens Gönnemann das Advanced Manufacturing Growth Centre und da Deutschland in Australien als Manufacturing-Vorbild gilt, ist sein deutscher Akzent dabei definitiv kein Nachteil, sagt er. In seinem Job hat er die Möglichkeit, an der Schnittstelle zwischen Deutschland und Australien zu wirken. 
"Die deutschen Tugenden sind hier durchaus bekannt und geschätzt, was natürlich immer ein bisschen ein zweischneidiges Schwert ist. Pünktlichkeit ist toll, aber kann auch ein bisschen nerven. Und das Gleiche gilt für die 100-Prozent-Attitude der Deutschen, während die Australier sagen, 80 percent is good enough." - Jens Gönnemann

Im Großen und Ganzen hat man in Australien also sehr viel Wertschätzung Deutschland gegenüber, so Jens Gönnemann. Wenn er allerdings etwas übergenau ist, sagt seine australische Frau gerne zu ihm "you are german today".

Jens Gönnemann kann sich nicht mehr vorstellen zurückzukehren, im Gegenteil: Er legt jedem und jeder eine Reise nach Australien wärmstens ans Herz. 

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