"Wahre Preise" bei Penny

"Wahre Preise" bei Penny

Umweltschutz oder Greenwashing?

Eine Packung Wiener Würstchen für mehr als sechs Euro, Mozzarella für mehr als 1,50 Euro – es sind Preise wie im Biomarkt. In Wahrheit gelten diese jetzt aber so bei Penny, jedenfalls für neun ausgewählte Produkte.


Eine Woche lang will der Discounter "wahre Preise" verlangen

Bei diesen sind auch Umwelt- und Gesundheitsschäden mit einberechnet. Die Mehreinnahmen gehen an das Projekt Zukunftsbauer, das sich für Klimaschutz und den Erhalt familiengeführter Bauernhöfe im Alpenraum einsetzt.
"Wir sehen, dass viele unserer Kundinnen und Kunden unter den unverändert hohen Lebensmittelpreisen leiden. Dennoch müssen wir uns der unbequemen Botschaft stellen, dass die Preise unserer Lebensmittel, die entlang der Lieferkette anfallen, die Umweltfolgekosten nicht widerspiegeln", sagt Penny-Manager Stefan Görgens der dpa.


Diese wahren Preise haben Wissenschaftler*innen von der Technischen Hochschule Nürnberg und der Universität Greifswald berechnet.

Aufpreis gibt es zum Beispiel für Klimaschäden durch Treibhausgasemissionen und für Umwelt- und Gesundheitsschäden durch Pestizideinsatz. Auch Wasser- und Flächenverbrauch sind Thema. Der Preisaufschlag ist dementsprechend nicht bei allen neun Produkten gleich: Pflanzliche Produkte sind nur minimal teurer, Tierische schon viel mehr und am meisten Aufpreis gibt es für Fleisch – die Wiener Würstchen kosten zum Beispiel fast das Doppelte.

Es bleibt die Frage: Kaufen Verbraucher*innen die teureren Produkte?

Alle Penny-Filialen in Deutschland machen mit, online sind viele allerdings darüber empört, dass Penny sie - so das Gefühl - erziehen will. Außerdem wird kritisiert, dass nichts an der eigenen Lieferkette verändert wird, sondern alles auf die Kund*innen verlagert wird. Die meisten werden allerdings sowieso spätestens im Laden die teureren Sachen wieder ganz schnell zurücklegen. Da die Preiserhöhung nur für neun Produkte und auch nur vorübergehend für fünf Tage gilt, sind die Auswirkungen sehr klein. Am Ende des Tages ist es wohl vor allem eine clevere Greenwashing-Strategie von Penny.



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