Moderatorin Sandra spricht mit der New Yorker Band DIIV über überwundene Drogenprobleme, das neue Album und - natürlich - den Coronavirus.
radiowelt
16.03.2020
Chelsea Hotel: DIIV zu Gast bei Sandra
Das Interview zum Nachhören
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Chelsea Hotel: DIIV zu Gast bei SandraDas Interview zum Nachhören
Wie ein Phönix aus der Asche
DIIV, gesprochen <Daif>, kehren nach drei Jahren Pause mit ihrem Album Deceiver zurück. Einiges ist in dieser Zeit passiert. Am auffälligsten ist für Fans der Sound der neuen Platte. Die Musik klingt düsterer und härter, aber fast auch etwas fragiler als auf den Vorgängeralben."The way the record sounds is very much born from the way we were feeling, when we made it. It's just like a reflection of us as a band."
Und tatsächlich liegt eine düstere Zeit hinter der Band.
Zachary Cole Smith, der Sänger von DIIV, war drogensüchtig.
Natürlich war das nicht nur für ihn, sondern auch für die ganze Band ein schwieriger Umstand. Damit DIIV in diesen schweren Momenten nicht auseinanderbrach, war eines extrem wichtig:"Honesty is a big tool. For a long time it felt like there was a bit of a communication breakdown. Between all of us. When we came back around, it was just like we spoke our minds in a different and much healthier way."
Durch die ehrlichere Kommunikation veränderte sich auch der Prozess des Songwritings.
"We kind of all had our own ideas and played through them together and wrote everything together and even toured on some of the songs before recording, which is something we had never done."
Mit ihrem neuen Album verarbeiteten DIIV nicht nur die Ereignisse - Zachary Cole Smith machte in gewisser Weise auch Schuldeingeständnisse. Zumindest verarbeitete er die schwere Zeit, indem er Verantwortung für sein Handeln übernahm.
"It's more just looking on your past and taking responsibility for things that you fucked up and figuring out, why you did that and then changing it. Because that's the only way to not repeat them."
DIIV haben aus den letzten Jahren gelernt
Man könnte fast sagen, sie sind weiser geworden. Zumindest klingt so der Ratschlag, den sie ihrem jüngeren Selbst geben würden:"Difficult moments in your life require a lot of work. You don't like turn a corner just out of nowhere. It requires a lot of patience and mistakes."
Unabhängig von möglicherweise neuerlangter Weisheit, hat die Band für ihre Fans nicht nur Teenager-Idol-Charakter, sondern ist ein richtiges Vorbild geworden.
"We've had a lot of kids come up to us after shows and say that it's very nice to see a band like get through something."
Doch obwohl solche Worte Balsam für die Seele sind, ist es überraschenderweise nicht das Tourleben, das DIIV die größte Freude bereitet.
"I think making records is the best part of being a band. Touring is great, but making records is like the main thing that we are supposed to be doing."
In Anbetracht der aktuellen Situation mit dem Coronavirus ist das eine - im wahrsten Sinne des Wortes - gesunde Einstellung. Schließlich werden derzeit fast alle Konzerte abgesagt.
Die zurückliegende Tour von DIIV ging für die Jungs noch glimpflich aus.
"Fortunately, we got to do most of our tour. If we were starting our tour later, we probably had to cancel the whole thing."
Bleibt nur zu hoffen, dass es bald überhaupt wieder Konzerte geben wird...
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