Hall of Fame: Björk

Hall of Fame: Björk

Musikalische Meilensteine aus der egoPerspektive

Wer noch nie in Island war, muss sich einfach mit der Diskographie von Björk vertraut machen um ein genaues Bild davon zu bekommen.


Musik als Mittel für Experimente 

Als ihr erstes Solosingle "Human Behaviour" rauskommt und versucht irgendeine Logik im menschlichen Handeln zu finden, ist Björk eigentlich schon ein Star: Ihre Band The Sugarcubes war so ziemlich die erste isländische Band, die in der ganzen Welt Aufmerksamkeit bekommen hat. Aus diesem Grund wird ihr Solodebüt auch erstmal kritisch beäugt, denn der musikalische Wechsel vom Post-Punk zum elektronischen Popsammelsurium verwirrt die Kritiker*innen.

Das Debüt ist dennoch wahnsinnig erfolgreich, allerdings erst der Anfang von Björks unfassbaren Experimenten. 

Ihre ersten Soloalben macht die Isländerin dann zum Megastar, zur Avantgarde Ikone und zu einer der viel zu seltenen Festival Headlinerinnen. Für Björk ist das aber kein Grund sich auf dem Erfolg auszuruhen: Auf jedem weitere Album wird munter weiter experimentiert. Homogenic und Vespertine distanzieren sich weiter vom Mainstream Pop und fordern schon eine gewisse Einarbeitungszeit von ihren Hörer*innen. Die zahlt sich aber definitiv aus: Denn Björk schafft es wie niemand sonst musikalische Reizüberflutung zu erzeugen und dabei doch die grundmenschlichen Emotionen zu bedienen. Egal ob sie über die Natur, persönlichen Verlust oder auch über Tinder schreibt.

Ein bisschen was von allen Genres

Die Isländerin balanciert wie eine Seiltänzerin zwischen Mainstream Pop und Grenzen sprengendem Avantgarde. Während sie mit der Big Band Nummer "It's Oh So Quiet" die Musikvideocharts übernimmt, driftet ihr zweites Album Post in Trip Hop, IDM und Industrialbeats ab. Durchaus überfordernd, aber nie unzugänglich.

Passend zu ihrer Musik schwingt auch bei Björk selbst eine gewisse Weirdness mit.

Zu den Oscars erscheint sie in einem Schwanenkleid. Ein Video in dem die Isländerin einen Fernseher auseinandernimmt ist Jahre später immer noch ein YouTube-Hit. Und niemand sonst könnte wohl ein Album auf schneckengenitalfarbenem Vinyl rausbringen und das auch noch restlos ausverkaufen. Björk ist eben ein gutes Stück anders und genau deshalb so wichtig.

Popmusik konnte vielleicht schon vorher kreativ und merkwürdig sein, aber Björk hat die Grenzen des Möglichen ins scheinbar Unendliche verschoben

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