Nach einigen Verschiebungen ist nun endlich das dritte Album des Trios aus Nottingham erschienen.
egoFM Max hat mit Hannah Reid, der Frontsängerin von London Grammar, über Californian Soil, Misogynie in der Musikbranche und ihre Lockdown-Hobbys gesprochen.
"I've been sitting on some of the songs now for so long. I am excited for people to hear it." - Hannah Reid
Seit Truth is a Beautyful Thing 2017 hat die Band kein Album mehr releast. Der Prozess für jetzige Release hat sich über die letzten drei Jahre gezogen.
"It's kind of strange - like some of the songs obviously feel a bit old to me now so I am trying to remind myself - well nobody else has heard them yet. So hopefully they won't feel old to everybody else but to me." - Hannah Reid
Für die Aufnahmen war die Band viel im Homestudio des Gitarristen Dan Rothman. Ein winziges Studio im Dachboden und dementsprechend gemütlich stimmungsvoll.
"It was tiny, but very cosy and intimate and you know. I sort of was able to make myself quite vulnerable there - I think." - Hannah Reid
Die atmosphärische Stimmung der Produktion hört man dem Album an. Die Single "Californian Soil" ist nicht nur das Lieblingslied der Sängerin Hannah Reid, sondern auch titelgebend. Der Sound steht repräsentativ für die Stimmung des Albums, das Gefühl der wunderschönen Landschaft L.A.'s und der damit verbundenen Nostalgie.
"It's a bit of a mouthfull, but whatever." - Hannah Reid
Misogynie innerhalb der Musikszene
Der Song dreht sich auch um Hannah Reids Kampf gegen Sexismus. Wie viele Musikerinnen muss sie sich besonders in der Musikszene damit herumschlagen - in Bezug auf die Auswahl ihrer Outfits und den allgemeinen Umgang.
"Obviously a lot of women have experienced a lot worse than me and I want to acknowledge that whenever I answer this question. I just experienced a lot of emotional - just feeling very very undermined by certain characters - you know. A lot of toxic masculinity and I definitely had to prove myself as a musician in a way that I felt like the boys never had to. [...] It's like a thousand little moments but that 1000 little moments sort of added up to a quite difficult picture." - Hannah Reid
Auch der Song "Loose your Head" behandelt in gewisser Hinsicht ein Problem, das mit Sexismus im Zusammenhang steht. Er dreht sich um eine toxische Beziehung. Obwohl Hannah lange keine Probleme mehr damit hatte, meint sie die Erfahrungen, die sie damit gemacht hat, bieten Material für Songs ohne Ende. Mit ihrem Freundinnenkreis tauscht sich Hannah regelmäßig über geteilte weibliche Erfahrungen und feministische Themen aus.
"In the spectrum of feminism I wanted to touch on kind of this thing." - Hannah Reid
Die Beziehung zu ihren Freund*innen vermisst sie während der Corona Lockdowns besonders.
"I am an introverted person, and it made me realize the connections I have with some of my girlfriends - how much I do really cherish those relationships and seeing them." - Hannah Reid
"Our WhatsApp group is called London Grandma"
Die Hobbies, die sie stattdessen während der Corona-Pandemie wieder hat aufleben lassen, sind auf eine sehr lustige Weise konservativ. Tennis, Hundetraining, gärtnern. Passend dazu heißt die WhatsApp Gruppe der Band "London Grandma". Die Affinität zur feinen englischen Art spiegelt sich auch im Sounddesign des Albums. Wer genau hinhört kann Cricket-Geräusche in vielen Songs hören oder die leisen Gespräche eines Spoken Word Plays auf Vinyl im Hintergrund vernehmen.
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