Die besten Bands aus Norwegen

Die besten Bands aus Norwegen

5 Künstler, die ihr kennen solltet

In unserer Rubrik "Weltbekannt in..." schauen wir jede Woche in Länder, die ihr musikalisch eventuell gar nicht so auf dem Schirm hattet. Diese Woche geht es um Norwegen, wo wir sogar vor Ort sind...

Musik entdecken auf dem Øya Festival 

egoFM Redakteurin Anna ist nämlich auf dem Øya Festival am Start, das vom 11. bis 15. August 2015 in Oslo stattfindet. Dort halten wir die Ohren besonders offen, schließlich treten nicht nur international erfolgreiche Künstler wie Caribou, Belle & Sebastian und Chic auf, sondern auch spannende, lokale Musiker, wie die fantastische Susanne Sundfør, die es unter ihren Landskollegen schon in die weltweite Bekanntheit geschafft hat. Aber auch unbekannte norwegische Acts bekommen dort ihre Chance, sich vor dem internationalen Publikum zu beweisen, wie etwa Låpsley und Bjørn Torske.

Düstere Klänge gelten übrigens als norwegisches Stilmittel und viele der Songs, die auf der Landessprache gesungen werden, könnten hierzulande prima als dadaistisches Lautgedicht durchgehen. Wobei es natürlich auch Ausnahmen gibt, wie etwa der Elektro-Funk-Maestro Todd Terje, der mit seinen Tracks das genaue Gegenteil stellt. Da er seinen internationalen Durchbruch allerdings schon hinter sich hat, wird er hier nicht aufgelistet - schließlich wollen wir uns eher auf Geheimtipps konzentrieren. Die da wären...

Jenny Hval

2006 kam Jenny Hvals erste EP Cigars raus, aufgetreten ist sie allerdings vorher schon als Sängerin der australischen Bands iPanic und Folding for Air (Hval hat nämlich in Melbourne studiert). Neben sieben Alben hat die Norwegerin auch schon zwei Romane veröffentlicht: Perlebryggeriet und Inn i ansiktet.

Ihre neueste Platte Apocolypse, Girl kam Anfang Juni 2015 raus. Die Melodien sind oft ziemlich abgefahren (das beste Beispiel wäre "White Underground", leider gibt es den Song aber nicht im Internet zum Anhören) und mit ihrer Stimme wechselt sie gerne von irre hohem zu sehr intensivem Gesang. Hin und wieder flüstert sie auch mal. Ihre Songs zeugen außerdem von unheimlicher Atmosphäre und weiten Klangräumen.


Jenny Hval wird beim Øya um drei Uhr nachmittags auftreten, was irgendwie etwas schade ist - wir könnten uns gut vorstellen, dass ihre Tracks mitten in der Nacht eine verstörende, Horrorfilm-artige Stimmung erzeugen könnten. Na wobei, nachher kann man dann vielleicht nicht schlafen.

Bjørn Torske

Torske hat sich in Norwegen bereits als Elektro/Funk/Synth/House-DJ/Produzent einen Namen gemacht und wird beim Øya am frühen Samstagabend auf der Hi-Fi Klubben-Stage auflegen. Klanglich könnte er mit seinen elektronischen, oft funkig-anmutenden, aber moderaten Tracks als eine etwas ruhigere Version von Todd Terje durchgehen. Gerade bei "Bergensere" erinnern die Synths an Terjes "Inspector Norse":

Vier Alben hat Torske bereits veröffentlicht, das letzte, Kokning, kam 2011 raus und bedeutet übersetzt so viel wie "Kartoffeln aufsetzen, fischen gehen und dann den Fisch mit den Kartoffeln zubereiten". Der Klang ist auf der Platte hauptsächlich minimal und housig.

Sondre Lerche

Die musikalische Karriere des Singer/ Songwriters begann bereits 1999 - damals war er gerade erst 17 Jahre alt. Die ersten Songs hat er allerdings schon mit 13 geschrieben und performt. Sieben Alben und einen Filmsoundtrack (Dan In Real Life) hat der Norweger bereits veröffentlicht, entdeckt haben wir ihn aber gerade erst im Line Up des Øyas und können gar nicht fassen, wie er all die Jahre so sehr an uns vorbei gehen konnte. "Two Way Monologue" befindet sich jetzt bei uns auf Repeat - der Song beginnt recht langsam und ruhig, entwickelt sich aber noch zu einer wahnsinnig treibenden Nummer.


Seine neueste Single, "Despite the Night", wurde vor drei Monaten veröffentlicht, ein konkreter Termin für eine neue Platte ist allerdings noch nicht bekannt. Mit den elektronischen Klangelementen knüpft der Track an den Vorgänger Please an.

Emilie Nicolas

Mit ihren fetten Synth-Klängen, den schweren Beats und der starken Stimme könnte man sie durchaus als norwegische Banks bezeichnen. Im September 2014 erschien ihr Debütalbum Like I'm a Warrior, das in Norwegen sogar auf der #01 der Album-Charts landete. Auch Emilie Nicolas ist heuer beim Øya am Start - wir sind gespannt, wie sie sich geben wird. Hoffentlich tauchen dann auch ein paar mehr (zumindest englische) Infos über die Junge Dame im Internet auf.

Jonas Alaska

Der Junge Norweger aus Åmli ist heuer leider nicht beim Øya Festival am Start, sollte aber dennoch nicht als einer der besten, aufsteigenden Künstler seines Landes unterschlagen werden. Seine Songs sind wahnsinnig persönlich, ergo brutal emotional. Man nehme nur einmal "If Only As A Ghost", der von seinem verstorbenen Bruder handelt.


Sein selbstbetiteltes, erstes Album kam 2011 in Norwegen raus, 2013 folgte dann If Only as a Ghost. In Europa wurde dieses Jahr erst Younger veröffentlicht, das hierzulande als sein Debüt gefeiert wurde, allerdings eher ein Best Of seiner Songs ist. Aus dem egoFM Programm kennt ihr unter anderem "In the Backseat" - eine eher treibende, fröhliche Nummer, ebenfalls aber mit recht emotionalen Lyrics.

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