Tritt hinein in die neueste Klangwelt vom französischen Elektro-Architekten. M83 aka Anthony Gonzalez lässt sich gerne von Strömungen und einzelnen Projekten wie etwa für Film und Theater inspirieren, um daraufhin passende Klanglandschaften zu basteln. Auf die Weise kann man dem französischen Musiker kaum einen bestimmten Klang zuordnen - der wandelt sich stets. Mit seinem neuen Album Fantasy, dem neunten in seiner Diskographie, will er eine weitere, komplett neue Welt erschaffen. Diesmal losgelöst von großen Produktionsfirmen - Gonzalez nimmt es selbst in die Hand und hat mit Other Suns sein eigenes Label gegründet.
"Oceans Niagara"
Die erste Single-Auskopplung das Albums zeigt sich weniger Dream-poppig, sondern kommt eher mit schrammigeren Synthesizern daher. Was für die einen repetitiv klingt, ist für andere der Beweis für Anthony Gonzalez' großes Talent des instrumentalen Layerings. Dort fügen sich nach und nach immer mehr musikalische Elemente aufeinander, wodurch der Klang des Tracks zunehmend dichter und irgendwann geradezu brachial wird. Anthony assoziiert mit diesem Sound Freundschaft und Vorwärtskommen:
"Ich wollte dieses Gefühl von Freundschaft schaffen. Wenn ich diesen Song höre, stelle ich mir vor, wie Menschen rennen, schnell fahren oder gemeinsam Raumschiffe fliegen. Es ist dieses Gefühl des Vorwärtskommens. Wie ein Zaubertrank, den man trinkt, um neue Welten zu entdecken".
Als kleine Überraschung stehen nun seit dieser Woche auch die ersten sechs Songs des kommenden Albums unter dem Titel Chapter 1 zum Anhören bereit.
Fantasy von M83 erscheint am 17. März 2023 via Other Suns.
M83 im Interview
Das komplette Gespräch zum Anhören
Chelsea Hotel: M83 im Interview
Anthony Gonzalez aka M83 war zu Gast bei Sandra hat mit ihr unter anderem darüber gesprochen, wie sich die Musikindustrie seit seinem ersten Album verändert hat, wie er mit diesen Veränderungen zurechtkommt und welche Rolle dabei auch das Albumcover von Fantasy spielt.
Entgegen des Trends der Branche, dass Musiker*innen ihre Fans auch abseits der Musik digital an ihrem Leben teilhaben lassen, zeigt Anthony Gonzalez ungern viel von sich selbst.
"I like to draw things and characters… and I am getting older. And to be honest I never really liked myself and being in front of cameras or on photoshoots is always a struggle. It's not that I despise myself, but the less I show from myself the better I feel, so the idea of this mask was just to keep the mystery alive once again. Maybe it's a statement that you don't have to be yourself, that you can be someone else and still exist." - M83
Auch auf Instagram stellt M83 dementsprechend seine Musik und die Kunst in den Mittelpunkt. Allgemein hat er zu der Selbstinszenierung auf Social Media eine eher kritische Haltung, wie er erzählt.
"Nowadays, I feel like we show way too much of ourselves, to me, it almost shows a bit of sadness, I feel like sometimes people are really obsessed about themselves and about followers and maybe it shows that they are not that happy in their lives and are just looking for some love and affection. And we are all looking for love and affection but I think that the selfishness of this new world that we live in is all too scary for me and I try to stay away from that." - M83
Mit seinem neu gegründeten Label will Anthony Gonzalez deswegen vor allem auch talentierte Künstler*innen unterstützen, die für große Labels zu wenig Hörer*innen auf Spotify oder zu wenig Follower*innen auf Instagram haben - das spielt für ihn keine Rolle und er betont, dass der Erfolg oder nicht Erfolg auf Social Media für ihn keine Aussagekraft über die Musik hat, die jemand macht.
Und ganz grundsätzlich bewahrt M83 auch einfach gerne noch ein paar Geheimnisse zwischen Künstler*in und Hörer*innen.
"Maybe it's just the right time to step back a little and to keep your imagination alive and keep dreaming really." - M83
Und genau das macht M83 mit Fantasy für seine Hörer*innen möglich und erschafft ihnen eine komplett neue Welt, in der sie sich einfach mal treiben lassen können - zumindest musikalisch.
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