Vergiss Spinat. Lizzos neuestes Werk macht dich wirklich stark!
Wer Lizzo hört, braucht keine Freund*innen mehr
Mit Special präsentiert Lizzo - oder wie Bekannte und Ämter sie nennen: Melissa Viviane Jefferson - den Nachfolger auf ihr Durchbruchalbum Cuz I Love You aus 2019 und insgesamt ihr viertes Album. Ein Werk mit allerlei empowernden Oden an schwesterlichen Zusammenhalt, Self-Awareness und Body-Positivity. Doch anders, wie man bei dieser Auflistung von Werten und Zielen meinen könnte, klingen die Songs alles andere als kitschig und hohl. Die Lyrics sind direkt und ehrlich, wirken extrem gut und überhaupt hält Lizzo sich kurz - in gerade mal 35 Minuten schafft sie es, dass wir uns besser fühlen. Damit ist Lizzo die Freundin, die wir eigentlich alle unbedingt brauchen.Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an
Ein Geschenk für DJs
DJs auf der ganzen Welt können aufatmen, denn endlich gibt es eine tatsächliche Option, auf die unsäglichen Anfragen gegen Mitternacht à la "Mein*e Freund*in hat Geburtstag, kannst du bitte bitte bitte bitte 'Happy Birthday' spielen??!?!?!?!?!?!??!?!" zu reagieren - mit Lizzos "Birthday Girl", das mit der unglaublichen Line "Is it your birthday, girl? / 'Cause you lookin' likе a present" daher kommt. Spaß beiseite - also der Song ist schon fantastisch, aber du kannst natürlich trotzdem nicht einfach im Club den*die DJ bitten, "Happy Birthday" zu spielen. Niemals, okay? Themenwechsel:Auf Special wird gesampelt was das Zeug hält
Auf dem Album werden dir - sofern du in den 80ern / 90ern das ein oder andere Mal das Radio eingeschaltet hast - einige Melodien bekannt vorkommen. So sampelt Lizzo beispielsweise "Girls" von den Beastie Boys und verwandelt einen sexistischen Song in einen empowernden namens "GRRRLs". Juhuuu, jetzt können wir also endlich diesem signifikanten, catchy Gedudel aus "Girls" zuhören, ohne wegen der Lyrics Brechreiz zu bekommen!Zudem bekommen wir außerdem Fragmente von Lauryn Hills Klassiker "Doo Wop (That Thing)" (1998) auf "Break Up Twice" zu hören und das Piano in "About Damn Time" ist ausgeliehen aus "Hey DJ" (1984) von The World's Famous Supreme Team. Und ja, auch Coldplay sind mit dabei. Wem beim Anblick auf die Tracklist von Special schon das Blut in den Adern gefroren ist - wir können Entwarnung geben! Lizzo sampelt einen Coldplay-Song vom allgemein als gut befundenen ersten Album Parachutes ausgesucht: "Yellow" (tu nicht so, die ersten beiden Longplayer von Coldplay waren echt gut!).
Lizzo zeigt außerdem, wie man richtig mit Kritik umgeht
Vor einigen Monaten, als Lizzo ihre Vorab-Single "GRRRLs" veröffentlichte, wurde es laut. Nicht vor Jubel, sondern mit Kritik. Immerhin enthielt der Track ein ableistisches Schimpfwort in den Lyrics, woraufhin Lizzo outgecallt wurde. Wo andere Menschen nun ewig lang rumheulen und diskutieren würden, dass "alles doch gar nicht so gemeint" wäre, "die Leute einen einfach nicht verstehen" würden, sonst irgendeine bullshittige Ausrede erfinden oder Nonpology raushauen und dabei natürlich ganz laut "Cancel Culture!!!!!" schreien, macht es Lizzo kurz und knapp: Sie ändert die Lyrics von "GRRRLs", dass sie niemanden mehr verletzen und entschuldigt sich aufrichtig via Social Media. Waaaaaaaaaaaaaaaas? Es geht also tatsächlich - zuhören und auf konstruktive Kritik erwachsen reagieren."I never want to promote derogatory language. As a fat black woman in America, I've had many hurtful words used against me so I overstand the power words can have (whether intentionally or in my case, unintentionally). [...] This is the result of me listening and taking action. As an influential artist I'm dedicated to being part of the change I've been waiting to see in the world" - Lizzo
— FOLLOW @YITTY (@lizzo) June 13, 2022
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