Das waren die 2000er: Technik & Internet

Das waren die 2000er: Technik & Internet

Von MySpace bis Digicams

Die 2000er – ein Jahrzehnt, das uns in Sachen Technik und Internet so einiges beschert hat. Wir schicken dich mit 15 Gadgets und Highlights aus dem Netz direkt wieder in die 00er Jahre!

2000er: Willkommen in der Zukunft

Die 2000er waren das Jahrzehnt, in dem sich das Internet und die Technik rasant weiterentwickelten. Vom langsamen Modem-Geschleiche bis hin zum ersten iPhone – alles veränderte sich, und das ziemlich schnell. Hier sind die wichtigsten Technik- und Internetphänomene, die die Nullerjahre prägten:

StudiVZ: Der digitale Schulhof

Es tackert, quietscht und dauert erstmal ein bisschen, aber irgendwann – eine Ewigkeit später, um genau zu sein – ist das Modem dann endlich so weit und du bist online! Als erstes geht's zu SchülerVZ beziehungsweise StudiVZ, hier gibt’s eine neue Gruppe! "Rettet die Erde! Sie ist der einzige Planet mit Schokolade!" Haha, gleich mal beitreten! StudiVZ war der digitale Treffpunkt für Schüler*innen und Studierende, bevor Facebook kam und alles veränderte. Heute ist es leider nur noch eine nostalgische Erinnerung.

MySpace: Erste große Hype um Social Media

Mindestens genauso beliebt wie StudiVZ, aber internationaler und mit Fokus auf Musik: MySpace! Hier können Musikfans direkt mit ihren Lieblingsbands in Kontakt treten und sogar eigene Songs hochladen. Das Ranking der Freundesliste ist eine heikle Angelegenheit – wer da wen falsch platziert, kann am nächsten Tag Ärger auf dem Schulhof bekommen. MySpace ist in den 2000ern die Plattform, die Künstler*innen wie Arctic Monkeys groß macht, bevor es von Facebook verdrängt wird. Übrigens – aktuell versucht sich die App "NoPlace" in den USA mit einem ähnlichen Konzept wie MySpace damals gegen Giganten wie TikTok und Instagram durchzusetzen – mal schauen, ob's funktioniert.


Facebook: "Es ist kompliziert"

Oooh, hat uns da schon wieder jemand angestupst! Etwa unser Schwarm? Gleich mal zurückstupsen! Und den Beziehungsstatus ändern wir mal sicherheitshalber auf "Es ist kompliziert.".... Facebook startete 2004 und entwickelte sich langsam zum globalen Phänomen. Gegen Ende der 2000er erobert es auch Deutschland und verdrängt nach und nach StudiVZ und MySpace von den Bildschirmen.

Wikipedia: Allzweckwaffe für Hausaufgaben

Falls es in der Schule oder Uni etwas zu kompliziert ist und man die Antwort nicht in irgendeinem verstaubten Buch in der Bibliothek oder einem dubiosen Forum im Netz findet, gibt es seit Neuestem ebenfalls Hilfe: Wikipedia. Seit 2001 hilft die Onlineenzyklopädie beim einen oder anderen Referat – nur ja nicht kopieren, Vorsicht, die Lehrkräfte merken das, sagen sie! Trotzdem wird Wikipedia schnell zur ersten Anlaufstelle für Wissen im Netz.

YouTube: Das neue Fernsehen

Neben Social Media und Wikipedia gibt es ab 2005 noch eine weitere Plattform, die unser Leben nachhaltig verändert: YouTube. Das erste Video "Me at the Zoo" mag noch unschuldig sein, doch schon bald folgen Musikvideos, Schminktutorials und unzählige Katzenvideos. YouTube wird schnell zur Bühne für aufstrebende Stars und zum Ort, an dem man Stunden verbringen konnte – außer, die GEMA sperrte mal wieder ein Video. Kleine Zusammenfassung, welche viralen Videos es damals so auf YouTube gab, gibt's hier in Weezers Video zu "Pork And Beans":


Blogs: Mehr als Online-Tagebücher

In den 2000ern starten Blogs so richtig durch und werden zum Sprachrohr für alles, was uns bewegt. Was früher nur als digitales Tagebuch gedacht war, entwickelt sich schnell zu einem riesigen Netzwerk von Meinungen, Infos und Nischen-Themen. Egal, ob Mode, Musik, Technik oder das Leben allgemein – wer etwas zu sagen hat, schreibt es in seinen Blog. Und weil Blogs persönlicher und direkter sind als die klassischen Medien, bekommen sie immer mehr Einfluss und werden sogar zu Trendsettern. Auf einmal können alle mitmischen und ihre Sicht der Dinge in die Welt hinaustragen – die 2000er sind also definitiv die goldene Ära des Bloggens - noch mehr Bedeutung bekommen Blogs dann Anfang der 2010er mit Tumblr, aber das ist eine andere Geschichte...

Instant Messenger wie ICQ, MSN & Co.

Abends kommen wir dann wieder "on" und chatten mit unseren besten Freund*innen über… so ziemlich alles. Ob öffentlich auf Pinnwänden von MySpace und Facebook oder doch ganz privat bei ICQ – die Messenger sind das Zentrum unseres digitalen Soziallebens. Und wenn der Gesprächsstoff ausgeht, helfen Spiele wie Slide a Lama oder Zoopaloola weiter. Doch auch die schönste Chat-Nacht endete irgendwann. Spätestens, wenn die Eltern das Internet ausschalten. Wir müssen jetzt leider off, aber morgen kommen wir bestimmt wieder! Cucu! HDGDL!
  • Das waren die 2000er: Im Internet
    Von StudiVZ bis ICQ
  • Das waren die 2000er: Technik
    Vom Millennium Bug bis zum iPhone

Technik im Wandel: Wie die 2000er unser Leben veränderten

Dass die 00er Jahre ein so innovatives Jahrzehnt für die Technik werden würden, daran konnte am 31. Dezember 1999 noch niemand denken. Eher an die Angst der Jahrtausendwende: Was wird passieren, wenn die Computer von 99 auf die Zahl 00 umspringen? Es herrscht kollektive Panik vor einem totalen Zusammenbruch. Aber um Mitternacht ist dann schnell klar: Alles gut gegangen, der Millennium Bug hat so gut wie keine Folgen. Und jetzt stehen die technischen Tore offen!

Siegeszug des MP3-Players

Ende der 1990er kommen die ersten MP3-Player auf den Markt, ab jetzt passen Tausend Songs auf ein kleines Gerät. 2001 erscheint dann der erste iPod und löst einen ziemlich großen Hype aus. CDs werden plötzlich überflüssig und MP3s erobern die Musikwelt. Der iPod dominierte die 2000er und machte es möglich, die eigene Musik immer dabei zu haben.

CDs brennen: Mixtape auf der Silberscheibe

Theoretisch muss man jetzt also keine CDs mehr brennen. Also theoreeeetisch. Trotzdem – es wird weitergebrannt. Dass das Ganze ganz schön illegal ist, hält wenige davon ab, die eigne Musiksammlung über LimeWire, Napster, Megaupload und Co. auf den neuesten Stand zu bringen. Natürlich ist die Gefahr, sich dabei massenweise Viren einzufangen, extrem hoch, aber das Risiko wird in Kauf genommen. Der eigentliche Spaß liegt jedoch darin, die CDs zu brennen, quasi das perfekte Mixtape zu erstellen und das Cover dazu zu gestalten. Für alle, die nicht dabei gewesen sind und sich fragen, warum jeder Computer überhaupt mit der Funktion um die Ecke kam, CDs und DVDs zu brennen: Eigentlich sollte die CD ja die Diskette als Speichermedium ablösen – doch bald bekommt sie hier Konkurrenz...

USB-Stick als neues Speichermedium

Der USB-Stick revolutioniert in den 2000ern die Art und Weise, wie wir Daten transportieren und speichern. Plötzlich ist es möglich, Unmengen von Dateien, Fotos, Musik und Dokumenten auf einem winzigen Gerät immer bei sich zu haben. Im Vergleich zu den klobigen Disketten und CDs der 90er und Anfang 00er ist der USB-Stick nicht nur kompakter, sondern auch viel zuverlässiger und schneller. Egal, ob für die Schule, Uni oder den Job – der USB-Stick wurde schnell zum unverzichtbaren Begleiter, der das Teilen von Dateien so einfach wie nie zuvor macht. Heute mögen Cloud-Dienste den USB-Stick in vielen Bereichen ersetzt haben, aber in den 2000ern ist er bahnbrechend.

BluRay statt DVD

Während zu Beginn der Dekade die DVD die Videokassette ablöst, taucht gegen Ende des Jahrzehnts ein neuer Player auf: die BluRay. Sie verspicht ein noch schärferes Bild und bessere Tonqualität, doch ihr Ruhm ist kurzlebig. Schon bald kommen Streamingdienste auf und verdrängen physische Medien in den 10ern und 20ern fast komplett.

Klapphandys, Blackberrys und Jamba-Klingeltöne

Bevor Smartphones alles übernehmen, will so ziemlich jede*r Klapphandys oder Blackberrys. Und wer erinnert sich nicht an die Jamba-Klingeltöne? Crazy Frog und der Ketchup-Song als Klingelton – das ist der Soundtrack der Handys in den 2000ern. Heute sind diese Trends fast vergessen, aber damals sind sie der Inbegriff von Coolness.


Die Ära der Spielekonsolen

Noch mehr Unterhaltung gibt’s in den 2000er mit einer neuen Spielekonsole: Die Playstation 2 ist innerhalb der ersten zwei Tage ausverkauft und plötzlich spielt jede*r "Grand Theft Auto" oder stellt sein Talent bei "Singstar" unter Beweis. "Guitar Hero" erschafft Möchtegern-Rockstars in den Wohnzimmern und auch die Sega Dreamcast, Xbox 360 und die Nintendo Wii sorgen für endlosen Spielspaß. Zum Ende des Jahrzehnts setzt die Playstation 3 neue Maßstäbe und zeigt, dass Konsolengaming eine feste Größe in der Popkultur geworden ist. Die 2000er sind damit definitiv das goldene Zeitalter für Gamer*innen.

Digicams: Schnappschüsse für die Ewigkeit

Wer nicht gerade zuhause zockt, vertreibt sich mit Digicams seine Zeit. Die bunten Kameras sind in allen möglichen Farben erhältlich und werden zum ständigen Begleiter für spontane Fotoshootings im Freundeskreis. Stundenlang posieren wir für die perfekte Aufnahme, um sie später auf dem Computer zu "bearbeiten", zu speichern und vielleicht sogar in Foren oder auf StudiVZ hochzuladen. Die Digicams fangen die unbeschwerten Momente der 2000er ein und machen uns zu den Fotograf*innen unserer eigenen kleinen Welt.

Das iPhone: Der Beginn einer neuen Ära

2007 ist dann mit dem ersten iPhone alles auf einmal möglich: Spiele spielen, Musik hören, im Internet surfen, Bilder machen und natürlich telefonieren. Steve Jobs präsentierte das Gerät und die Welt ist im Staunen. Das iPhone setzte den Startschuss für die Smartphone-Ära und verändert, wie wir Technik nutzen, für immer. Wenn wir das mal den Silvestergästen von 1999 sagen würden...





Fazit

Die 2000er waren ein Jahrzehnt voller technischer Innovationen, die unseren Alltag für immer verändert haben. Vom langsamen Modem-Geschleiche bis hin zu den ersten Smartphones – diese Jahre legten den Grundstein für die digitale Welt, in der wir heute leben. Wenn du wissen willst, was uns in der Popkultur so geprägt hat, dann bitte hier entlang. Die passende Playlist beim Lesen haben wir dann hier für dich.

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