Setz das Teewasser auf, hol das Gebäck aus dem Vorratsschrank und mach es dir mit diesen Serien vor dem Fernseher gemütlich.
The IT Crowd
"Im dreckigen Keller des modernen Bürogebäudes von Reynholm Industries haust das IT-Supportteam bestehend aus einem Nerd, einem Faulpelz und einer ahnungslosen Chefin." So steht es in der Beschreibung zur IT Crowd. Und das fasst es nahezu gut zusammen. Nur nahezu, weil zwar der Inhalt stimmt, aber die Skurrilität der Figuren in keiner Weise widergespiegelt wird. Und die sind maßgebend für die Serie.
Ihr Autor, Graham Linehan, hatte bereits für bekannte Fernsehserien wie Black Books geschrieben, bevor er sich an die IT Crowd gemacht hat und ihr Produzent, Ash Atalla, war zuvor an dem Alltime-Favourite The Office beteiligt. Also gute Voraussetzungen für eine weirde und nerdige Serie mit dem mehr als bekannten und heiß geliebten trockenen britischen Humor.
Wie schon erwähnt, begleiten wir das dreiköpfige IT-Supportteam von Reynholm Industries bei ihrem mehr oder weniger spannenden Arbeitsalltag.
Da sich der Arbeitsbereich im Keller befindet, hat sich dieser zu einer fast vergessenen, selten von anderen betretenen IT-ler-Höhle entwickelt. Soweit die Story und dann macht es einfach nur Spaß den drei dabei zuzusehen, wie ulkig man sein kann. Noch wichtig zu erwähnen: die Serie ist nicht nur für Nerds lustig, sondern auch für Personen mit weniger Computer-Stuff-Hintergrundwissen. Aber spätestens nach der 2. Episode wird auch für dich dieser eine Satz zum Grundwortschatz gehören: Haben sie schon versucht das Gerät an und auszuschalten?
Sherlock
Benedict Cumberbatch hat uns das gegeben, von dem wir zuerst gar nicht wussten, dass es uns fehlt. Ein neuer Sherlock, der uns mit seiner komplexen Persönlichkeit vollends fasziniert und uns als Krimi- und Thrillerfans an die Vorderkante unserer eigentlich dafür zu bequemen Couch wandern lässt. Perfekt abgestimmt dazu Martin Freeman als treuer Hilfsbereiter Doktor John Watson, der die moderne Version des berüchtigten Teams aus Sir Arthur Conan Doyles Werken komplementiert.
Und obwohl die Darstellung des Duo Infernales so gar nicht den Beschreibungen der Figuren entspricht, die Sir Arthur Conan Doyle geschaffen hat, sind sich alle Bücherwürmer einig, dass das total ok ist, sogar gut! Was für eine Seltenheit.
Der Serien-Holmes ist asozial und wird manchmal sogar als Psychopath bezeichnet.
Freemans John Watson ist ein Veteran, der an einer posttraumatischen Belastungsstörung leidet. Die überarbeiteten Charaktereigenschaften, die Verfolgungsjagden quer durch London sowie die witzigen Neuerungen der ursprünglichen Handlung machen diese Sherlock-Holmes-Adaption zu einem neuen Klassiker. Und jede Folge von unserem geliebten Sherlock ist ein Kunstwerk mit dem richtigen Mix aus Abenteuer, Drama und Humor, natürlich dem britischem Humor.
The IT Crowd
Sherlock
Fleabag
Downtown Abbey
Fleabag
Fleabag bedeutet sowas wie Miststück oder Ekelpaket – und ist gewissermaßen der Name der jungen Londonerin. Nach dem Tod ihrer besten Freundin versucht sie sich mehr schlecht als recht durch ihren Alltag zu boxen. Dieser handelt primär von Sex-Eskapaden, Familienstress und dem Versuch, ihr schlecht laufendes Café weiter zu betreiben. Klingt jetzt erst einmal nicht besonders aufregend und könnte auch gut der Anfang einer schlechten RomCom über das Leben einer Großstädterin Anfang 30 sein.
Doch Fleabag ist anders. Und so viel mehr.
Ganz nach britischer Manier ist die Serie von und mit Phoebe Waller-Bridge irgendwie schlicht, doch auch irgendwie grandios: sie ist bitterböse, zum Schreien komisch, fies und trotzdem zärtlich – zu ihren Figuren und zum Publikum. Und glaubt uns, die Figur Fleabag zu mögen ist schwer, aber trotzdem lieben wir sie. Eben weil sie eine realistische Figur ist mit Fehlern und menschlichen Makeln wie Neid, Bosheit und Gleichgültigkeit.
Die Bekanntgabe, dass Fleagbag jedoch nach der zweiten Staffel die Vorhänge zuzieht, kam dafür wie ein Schlag in die Magengrube, denn die Serie ist so gut und dabei so kurz. Aber wahrscheinlich ist das auch eine der besten Entscheidungen, die Waller-Bridge treffen konnte: Eben dann Bundesgarten-Ciao zu sagen, wenn es am schönsten ist.
Downtown Abbey
Wusstest du, dass auch Serien einen Eintrag ins Guinnessbuch der Rekorde bekommen können? Nein? Dann weißt du es jetzt: 2011 erhielt die britische Serie Downtown Abbey genau dort einen Eintrag als von Kritiker*innen am besten bewertete Fernsehserie des Jahres. Dazu heimste die Serie noch neun Emmys und ein Golden Globe ein. Nicht schlecht für eine Historienserie, oder?
Frühmorgens, im Jahre 1912:
Die Diener bringen das Haus auf Vordermann und bügeln die Zeitung für den Grafen. Als dieser sie jedoch aufschlägt, verschluckt er sich fast am Earl Grey: Die Titanic ist untergegangen. Und das trifft ihn hart, denn an Bord war auch der Verlobte der ältesten Tochter. Da der Graf keinen Sohn hat, wäre der Mann, der Erbe des Anwesens gewesen. Mit dem Untergang des Schiffes droht zugleich der Untergang des Adelshauses in Yorkshire.
Downtown Abbey zeigt den Umbruch der europäischen Aristokratie anhand einer fiktiven Adelsfamilie und im Zeitraffer erzählen die drei Staffeln vom Ersten Weltkrieg, der Spanischen Grippe und dem irischen Unabhängigkeitskampf. Die geschickte Dramaturgie gepaart mit raffinierten Dialogen ist ein Grund für diesen Wahnsinns Erfolg. Nicht zu vergessen aber auch die grandiose Ausstattung. Ja, da wurde rangeklotzt: Perlenbesetzte Kleider, glänzende Manschettenknöpfe, goldverzierte Hallen und prächtig gedeckte Tische. Die Serie macht mit uns eine wundervolle Zeitreise ins alte England, was uns very british fühlen lässt und sofort nach Tee und Gebäck verlangt.
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