Die Orsons zu Gast bei Max

Die realste Boyband der Welt wirkt, nicht nur wegen dem einmaligen Shrimps-Kostüm und diversen anderen bunten Outfits auf Konzerten, schon seit dem ersten Album wie ein Gesamtkunstwerk ihrer selbst.

Betriebsurlaub mit den Orsons

Vier Jahre waren Tua, Kaas, Maeckes und Bartek, von der Plattenproduktionsfläche verschwunden. Aber nur als Quartett, denn zwischenzeitlich hat sich jeder mal ein bisschen um seine Solokarriere gekümmert. Maeckes war mit seiner Gitarre und seinem Album Tilt im Gepäck auf Tour, Tua hat erst Anfang diesen Jahres sein selbstbetiteltes Solo gedroppt. Aber, so sehr sie es auch versuchten allein ihren Weg zu gehen, die Sehnsucht zueinander war zu groß. Nach den Soloprojekten mussten sich die Jungs erst mal wieder neu beschnuppern.

Die Zeit war reif für einen ordentlichen Betriebsurlaub, aber aus Versehen kam da irgendwie ein Album namens Orsons Island raus, das am 2. August erschienen ist.

Orsons Island

Wo sie früher nach einer Stunde nachdenken und aufnehmen schon einen Track released haben, wurde bei ihrem neuen Album etwas konzentrierter gearbeitet und eine klarere Gangart gewählt.

"Quatschkopfsachen sind schon noch dabei, aber ist nicht mehr so überwiegend, wie man früher die Intelligenz aus dem Unsinn raussuchen musste - das ist jetzt eher andersrum." - Tua

Erstes Konzeptalbum

Anders als die vier Alben davor ist Orsons Island ein Konzeptalbum, aufgeteilt in vier Kapitel. Hier begeben sich die vier auf die Suche nach ihrem Sehnsuchtsort, der Insel, die jeder von uns in sich trägt. Teile davon haben sie tatsächlich auf verschiedenen Inseln aufgenommen, den Rest im Studio. Das Album ist eine Reise durch vier Ebenen, die sich in Musikrichtung, Texten und Emotionen völlig unterscheiden und doch mit einen roten Faden durchzogen sind.

Vier Kapitel

Während sich der erste Teil 'Virtuelle Realität' mit dem maximalen Exzess und der Ekstase bei einer zehn Minuten Party beschäftigt, ist das zweite Kapitel 'der Morgen danach' die Ohrfeige - der harte depressive Sturz auf den Betonboden, wenn die Euphorie des Rausches abgeklungen ist. Für die zwei ersten Teile haben uns die Orsons mit "Grille" aus Teil 1 und "Schneeweiß" aus Teil 2 schon einen Vorgeschmack, in Form von der ersten und dritten Singleauskopplung, zum ganzen Konzept gegeben. Und mit diesen gegensätzlichen Themen als Basis könnten die beiden Tracks nicht unterschiedlicher sein.

Das dritte Kapitel 'Der Aufbruch' schlägt schon wieder optimistischere Töne an.

"In 'Aufbuch' weiß man eigentlich noch gar nicht genau wieso man losstartet und was das Ziel sein soll - man weiß nur, dass man da nicht mehr bleiben will, wo man gerade ist." Tua

Kapitel 4 mit dem Namen 'Die Ankunft' lassen die Orsons noch unerklärt, denn die Orson Insel muss man schon selbst auf dem Album entdecken.

Zehn Minuten Party?

"Grille" war mit einem skurrilen bunten Video, wie wir es von den Jungs kennen, der Vorreiter des gesamten Albums und vertont das Gefühl einer exzessiven Party à la Fun on demand. Die Idee zu dem Song ist Maeckes und Tua auf Tour gekommen. Durch die langen Tourfahrten blieb nie viel Zeit, um nach einem Konzert ordentlich zu feiern.

"Da muss man Abstriche machen, auch musikalisch! Man muss nehmen was man kriegen kann – in zehn Minuten ist alles vorbei" - Maeckes

Vom Komponisten für gut befunden

Nach dem Ekstasen-Hit "Grille" haben die Jungs mit ihrer zweiten Singleauskopplung "Dear Mozart" von Orsons Island mal den Klassiker schlechthin nach seiner persönlichen Meinung zu Rap befragt. Aber wie würden denn Herr Mozart die Musik von den Orsons selbst finden? Sie sind der Meinung, der Komponist würde definitiv den "Für-Gut-Befunden"-Stempel auf ihre Stirn pressen und vielleicht sogar ein Musikerkollege werden.

 "Wenn Mozart heute leben würde, würde er Rap machen. Er würde keine klassische Musik machen, sondern die modernste Technik benutzen, um Musik weiterzuentwickeln, zu probieren und zu experimentieren. Und Hiphop ist eben zusammen mit Elektro einer der innovativsten und futuristischen Musikrichtungen." - Bartek

Was solo - Was Orsons?

Dass durch die Mischung der einzelnen Soloprojekte und der Musik der Band, nicht nur auf der Bühne, manchmal die Tracks nicht ganz eindeutig zuzuordnen sind, ist klar.

"Es gab schon ein paar Mal den Fall, dass man gesagt hat, das würde jetzt für beides gehen. Ich finde, das ist dann immer denjenigen, der die Skizze gemacht hat, freigestellt, wo er den Song sieht. "Bessa Bessa" war ursprünglich ein Track, den ich für mein Album angedacht habe, aber ich bin allein einfach nicht mehr weitergekommen und wollte den Track sogar in die Tonne werfen." - Tua

Was darf Rap?

Auch wenn oder gerade, weil ihre Texte manchmal völlig sinnfrei sind: Die Orsons sind ironisch und unterhaltsam, leben in ihrem eigenen Kosmos, jedoch immer nah an den Emotionen. 'Rap darf auch gut sein', ist ihr Prinzip und haben noch nie viel von Rap mit aggressivem, rassistischem, sexistischem und verletzendem Inhalt gehalten, der negative Energie ausstrahlt.

"Bessa Bessa"

Mit ihrer neusten Single "Bessa Bessa" diskutieren die Orsons über Beziehungen und das grundlegende Zusammensein. Es sei ein Gesamtwerk von allen, bei dem sie lange rumgetüftelt haben. Zwischenzeitlich gab es sogar den Plan eines polnischen Refrains, der wurde aber doch recht schnell wieder verworfen.

"Dieser moderne Vibe ist eine harte Gradwanderung. Es fehlen wenige Milligramm und es kippt in etwas, wo ich erbrechen muss, aber es ist eben nicht passiert. Es ist genau noch geil. Das sind auch meistens die schwierigsten Songs. Tatsächlich ist das auch einer, wo wir von Anfang an gemerkt haben, dass der live supergeil funktioniert. Schönes Ding" - Tua

Da können wir uns nur an Tuas' Worte anschließen. Das ist das Video zur aktuellsten Single von "Bessa Bessa" mit Bartek als renterunterhaltende Real-Life-Doll.



Hast du jetzt auch Lust bekommen die realste Boyband der Welt, unter anderem im Shrimps-Kostüm, mal live zu sehen? Am 10.10 spielen die Jungs in München, am 24.10 in Nürnberg und am 26.10 als Heimspiel in Stuttgart.

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Hier gibt's nochmal das ganze Interview für dich zum Nachhören: