Main Concept bei egoFM

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David Pe von Main Concept zu Gast bei Max

Von  Romy Strohmeier
Freestyle-Gott und Kopf der Band Main Concept, David Pe, war virtuell zu Gast bei egoFM Max.

30 Jahre Main Concept

Die beiden haben unter anderem darüber gesprochen, wie es sich anfühlt, als Arzt sämtliche Impfdosen zu verteilen und gleichzeitig die Karriere als Rapper aufrecht zu erhalten.
  • David Pe von Main Concept zu Gast bei Max
    Das Interview zum Anhören

Arzt und Rapper 

Was für ein Hassle. Das war unsere erste Reaktion. Wie soll es einem einzigen Menschen denn gelingen, so etwas gleichzeitig zu schaukeln? Das ist nicht nur eine, sondern gleich zwei Karrieren auf einmal. Das gelingt David P. nun schon seit 30 Jahren, man kann also sagen, er ist schon sehr lange im Game dabei. Zur Feier ihrer drei Jahrzehnte als Band brachte Main Concept im Mai 2021 ihr während der Pandemie entstandenes neues Album 3.0 raus. Schon seit Anfang der 90er ist das Trio in der HipHop-Scene dabei. Sein Medizinstudium hielt David Pe nicht davon ab, weiterhin Musik zu machen, genauso wenig wie sein Job als Arzt. Doch Schwierigkeiten sind trotzdem vorprogrammiert, dem Rapper ist natürlich nicht möglich, auf einmal alles stehen und liegen zu lassen, wie viele Künstler*innen es gerne mal tun. Seine Patient*innen wären sonst aufgeschmissen, eine Tour lässt er sich aber natürlich trotzdem ab und zu nicht nehmen.

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Als Arzt während Corona 

Die Pandemie hat uns vermutlich alle im letzten Jahr sehr beschäftigt und wird uns auch in Zukunft noch sämtliche Nerven rauben. Und wie so ziemlich alle Menschen wurden gerade die Ärzt*innen von Corona ziemlich überrumpelt. So erlebt David Pe während der Pandemie durch seinen Job als Arzt natürlich den Wahnsinn aus erster Hand. 
"Ich habe die neuesten Infos eigentlich immer in den Nachrichten gehört, nicht über unsere Organisationen, die uns da hätten informieren sollen." -David Pe

Kein HipHop für die Masse 

"Wir haben uns 1990 kennengelernt und die Band Main Concept gegründet und zu der Zeit habe ich natürlich auf Englisch gerappt, so wie alle. Ich kam nicht mal auf die Idee, das auf Deutsch zu machen. [...] Aber als ich so mitbekommen habe, dass Leute auf Deutsch rappen, habe ich dann, nachdem ich auf Deutsch immer nur zum Scheiß gefreestylt habe, dann auch angefangen, Texte zu schreiben. Und dann hab ich auch schnell gemerkt, dass das viel besser ist so. Ich kann viel besser sagen, was ich sagen will." -David Pe

Main Concept passt sich der Norm eher weniger an und wird somit auch des Öfteren als "Band der zweiten Reihe" bezeichnet. So heben sie sich von den anderen ab, da sie ihr eigenes Ding jetzt schon seit 30 Jahren durchziehen und wie man sieht, klappt es auch. Sehr bemerkenswert ist auch noch das Talent der Band zum Freestyle. Finde erst mal jemanden, der sich auf eine Bühne stellt und einfach beginnt sich frei die Texte von weiß Gott woher raus zu ziehen. Kaum ein Rapper heutzutage ist mutig genug, so was regelmäßig durchzuziehen.  
"Ja mei, dann fällt dir halt kein Reim ein, dann machst halt einfach weiter, das merkt sowieso keiner." -David Pe

Starke Worte, mit viel Wahrheit dahinter.


2000 kreierte Main Concept dann etwas noch nie zuvor da Gewesenes: Sie brachten ein komplettes Freestyle Album heraus, Plan 58. Viele waren verwirrt über diesen Schritt, niemand stellt sich ins Studio ohne Vorbereitung und fängt einfach an, von innen heraus als Band zu harmonieren, doch Main Concept gelang genau das.



Keine "Trendmaschiene"

Der Karrierelauf vom Main Concept ist schon mindestens mit einer Alpenüberquerung vergleichbar. Von drei jugendlichen Freunden, die zum Spaß zusammen jammen - übers Studium bis hin (in David Pes Fall) zur Karriere als Arzt. Das Interessante dabei ist, wie wenig sich die Band hat beeinflussen lassen und wie sehr sie trotzdem die deutsche HipHop Kultur, beeinflussen. Die Band hätte sich auch für den Weg zur "Trendmaschiene" wählen können, um der Masse zu gefallen und noch erfolgreicher zu werden. Stattdessen sind sie sich treu geblieben, da der Erfolg nie im Mittelpunkt stand und auch wenn es nun nicht mehr die gleiche HipHop-Szene wie damals ist, hat die Band trotzdem ihren Platz darin behalten.




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