Traum der Cannabis-Legalisierung in greifbarer Nähe?

Traum der Cannabis-Legalisierung in greifbarer Nähe?

Jakob vom Cannabis Social Club München im Interview

Wie soll das mit dem legalen Kiffen in Zukunft eigentlich genau funktionieren und was braucht man, um seinen eigenen Cannabis Social Club zu gründen?


So soll die Cannabis-Legalisierung aussehen

Nach Ostern wurden die Eckpunkte für die Cannabis-Legalisierung vorgestellt. Jakob vom Cannabis Social Club (CSC) München erklärt, dass das Ganze mit einem Zwei-Säulen-Modell angegangen werden soll: Die erste Säule bilden die Legalisierung des Eigenanbaus und sogenannte Cannabis Vereine. Die zweite Säule sollen regional begrenzte, wissenschaftlich begleitete Modellprojekte sein, in denen Kommerzialisierung stattfinden kann.

Der Cannabis Social Club München ist Teil der ersten Säule

"Wir als Cannabis Social Club in München sehen uns als nicht-kommerziellen Verein. Anders als in einem Coffeeshop, wo dieser kommerzielle Gedanke im Vordergrund steht, ist es ja bei uns eigentlich wichtig, dass wir einen sozialen Austausch mit den Mitgliedern hinkriegen, ja, das gemeinsame Anbauen, das gemeinsame - idealerweise auch - Konsumieren hier im Vordergrund steht, das Gemeinsame mit den Vereinsmitgliedern wichtiger ist als dieser kommerzielle Gedanke, wie er in einem Coffeeshop zum Beispiel existieren würde." - Jakob vom Cannabis Social Club München 
  • Jakob vom CSC München im Interview
    Das komplette Gespräch zum Anhören


Beim CSC München handelt sich um einen gemeinnützigen Verein

Als solcher soll es ihm später einmal erlaubt sein, 25 beziehungsweise 50 Gramm Cannabis zum Selbstkostenpreis an Mitglieder abzugeben. Externes Gras dürfen sie als Verein vermutlich nicht einkaufen. Der Verein hofft allerdings, dass auch unterschiedliche Sorten und unterschiedliche Darreichungsformen erlaubt sein werden. Jakob sagt allerdings:

"Idealerweise kommst du [als potentielles Mitglied] nicht nur zum Abholen des Grases, sondern hilfst über den Monat hinweg vielleicht auch beim Anbau mit, vielleicht auch bei der Verteilung, bei unseren Workshops und so weiter." - Jakob vom Cannabis Social Club München 

In Schulungen und Workshops will der CSC München einen verantwortungsvollen Umgang mit Cannabis vermitteln, über Risiken und Gefahren aufklären und auch Angebote wie Koch- oder Backkurse oder eine Connoiseur*innen-Ausbildung sind vorstellbar. Mitglied werden beim CSC München kannst du aktuell noch nicht, das ist aber hoffentlich demnächst möglich. Bis dahin kannst du dich aber schon mal hier auf die Interessent*innen Liste setzen. Sobald weitere Schritte möglich sind, klärt der CSC München dann in einem persönlichen Gespräch ab, wer passend für den Verein ist. Viele weitere Infos findest du auf der Website des CSC München

Wie kann man selbst einen Cannabis Social Club gründen?

  • Voraussetzung sind mindestens sieben Menschen
  • Bei einer Gründungsversammlung muss dann eine gemeinsame Satzung beschlossen werden - beim Dachverband deutscher Cannabis Social Clubs findest du eine Mustersatzung und viele weitere Infos 
  • Der Verein muss anschließend vom Amtsgericht in Vereinsregister eingetragen werden
  • Hurra! Ihr seid nun ein e.V. - ein eingetragener Verein

Theoretisch kann ein Verein auch ohne den Zusatz e.V. tätig sein, an vielen Stellen wird der Zusatz allerdings gefordert. 



Bereits jetzt gibt es jeden ersten und dritten Sonntag um 20 Uhr einen offenen Onlinestammtisch des CSC München, die Links dazu findest du hier. Am 13. Mai um 14 Uhr findet auf dem Königsplatz in München außerdem der Global Marijuana March statt.

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