Was ist dran an Mondmythen?

Was ist dran an Mondmythen?

Wie der Mond uns wirklich beeinflusst

Von  Lola Aichner
Mythos oder Wahrheit: Welche Wirkung hat der Mond auf den Menschen?

Die Kraft des Mondes

Glaubt man verschiedenen Mondphasenkalendern und astrologischen Werken, dann kann der Mond noch so einiges mehr, als ein steiniger Himmelskörper zu sein. Und logisch betrachtet ist das ja auch nicht so abwegig. Dass der Mond und die Mondphasen Einfluss auf das Meer hat mit Ebbe und Flut, ist klar. Also, könnte das doch auch auf kleinere Gewässer zutreffen oder auch auf Lebewesen, denn immerhin besteht ein menschlicher Körper auch mehrheitlich aus Wasser?

Schauen wir uns einige der Mondmythen mal etwas genauer an...

  • Der Mond und der Mensch
    Was ist dran an Mondmythen?

Mythos #01: Der Mond hat Einfluss auf die Wundheiling

Angeblich ist die Wundheilung nach einer Operation besser, wenn der Eingriff in der Phase des abnehmenden Mondes stattfindet. Prof. Dr. Med Rene G. Holzheimer aus Sauerlach hat sich diesen Mythos mal vorgenommen, und hat 800 OPs und deren Heilung ausgewertet. Ergebnis: Es gibt keinen Zusammenhang zwischen der Wundheilung und den Mondphasen, zu einem ähnlichen Ergebnis kam auch eine Studie aus Österreich.

Mythos #02: Der Mond beeinflusst unser Schlafverhalten

Zu diesem Thema gibt es enorm viele Studien, die teilweise zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen kommen. Eine aktuelle Studie aus Seattle scheint aber die bisher ausführlichste zu sein. Hier wurde der Schlaf-Wach-Rhythmus über mehrere Wochen durch ein gerät am Handgelenk gemessen. Das Besondere: Die Proband*innen waren zu einem Teil Student*innen in der Großstadt, zum anderen Teil allerdings Mitglieder einer indigenen Gemeinschaft aus Argentinien – mit wenig und teilweise gar keinen Zugang zu Elektrizität.

Das Ergebnis: Tatsächlich schläft man in den drei bis fünf Tagen vorm Vollmond kürzer.

Der Effekt ist allerdings größer bei den Teilnehmer*innen aus einer ländlichen Gegend. Die Wissenschaftler*innen kamen deswegen zum Ergebnis, dass es sich eher um eine angeborene Anpassung handelt, als um eine direkte Einwirkung vom Mond. In ländlicheren Gegenden ohne Elektrizität nutzte man viel länger noch in der Evolution das Mondlicht zum Beispiel zur Arbeit auf dem Feld mehr aus.

Mythos #03: Der Mond und die Haare

Haare schneiden bei zunehmendem Mond! Dann sollen sie nämlich angeblich schneller nachwachen. Oder doch bei Vollmond? Es gibt sogar in Paris einen Friseursalon, der bei Vollmond extra nachts geöffnet hat, dann ist angeblich übrigens auch der beste Zeitpunkt für einen Kurzhaarschnitt. Doch stimmt das wirklich? Nein. Ein Münchner Wissenschaftler und Hautarzt meinte dazu, dass die Haare von der Hautwurzel aus wachsen - was also am toten Haarende geschieht, hat überhaupt keinen Einfluss auf die Haarwurzel. Somit kannst du deine Haare getrost schneiden (lassen), wie du munter bist.



Fazit: Mit ein paar Ausnahmen gibt es für die meisten Mondmythen keine wissenschaftlichen Beweise.

Es tut aber auch keinem weh, wenn man nur bei aufsteigendem Mond sein Obst pflückt oder bei abnehmendem Mond seine Wäsche wäscht. Und dass der Placebo-Effekt eine Wirkung auf uns hat, dass ist auf jeden Fall wissenschaftlich bewiesen…

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