Ab dem neuen Schuljahr führen einige Schulen testweise eine 4-Tage-Woche ein. Dafür gibt es aber auch einiges an Kritik.
4-Tage-Woche nicht nur in der Arbeitswelt
Nur noch vier Tage pro Woche arbeiten - klingt ja für viele ziemlich verlockend. In einigen Ländern, in Island zum Beispiel, gibt’s die 4-Tage-Woche ja schon - sogar mit ziemlich erfolgreichen Ergebnissen. In Großbritannien ist sie im Juni als Pilotprojekt gestartet. Und auch in Deutschland, genauer gesagt in Sachsen-Anhalt, soll es jetzt eine 4-Tage-Woche geben. Aber nicht für Arbeitnehmer*innen, sondern in Schulen!Das Modellprojekt "4+1"
Das Ganze ist ein Modellprojekt, an dem zwölf Sekundar- und Gemeinschaftsschulen teilnehmen. Frei haben Schüler*innen am fünften Tag aber nicht. Das Projekt "4+1" plant vier Tage Präsenzunterricht und am fünften Tag digitale oder hybride Formate, selbst organisiertes Lernen oder auch Besuche in Unternehmen.Jetzt könnte man meinen, das liegt vielleicht am Lehrkräftemangel, der ja in ziemlich allen Bundesländern momentan Probleme macht.
Das soll laut der Bildungsministerin von Sachsen-Anhalt aber nicht der ausschlaggebende Grund gewesen sein. Stattdessen geht das Projekt auf einen Beschluss des Landtags zurück, mit dem Ziel, dass Schulen flexibler in der Unterrichtsplanung sind.Kritik am Projekt: Stress und Sparmodell
Allerdings gibt's auch Kritik für das Projekt. Der Verband Bildung und Erziehung sagt, dass der Distanzlerntag viel mehr Vor- und Nachbereitung braucht und für Lehrkräfte zusätzlicher Stress ist. Der deutsche Lehrer*innenverband kritisiert es als "Sparmodell" und sagt außerdem, vor allem jüngere Schüler*innen könnten nicht so gut selbstständig lernen und so würde vielleicht das Bildungsniveau sinken.Das Projekt "4+1" startet am 25. August, also direkt zum Schulstart nach den Sommerferien in Sachsen-Anhalt.
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