Die Deutsche DepressionsLiga

Die Deutsche DepressionsLiga

Hilfe für Betroffene und Angehörige

Die Deutsche DepressionsLiga ist eine bundesweite Betroffenen- und Patientenorganisation und leistet wichtige Aufklärungsarbeit. Armin Rösl ist Vorstandsmitglied und hat im Gespräch mit egoFM Max auch über seine eigenen Erfahrungen mit der Krankheit gesprochen.


Gerade in schwierigen Lebensphasen ist es manchmal gar nicht so einfach, zwischen "Mir geht's nicht so gut" und "Ich glaube ich bin depressiv" zu unterscheiden.

Und natürlich äußert und verläuft jede Depression individuell. Aber wenn die schlechten Gedanken über eine längere Zeit nicht verschwinden und sich vielleicht sogar verstärken, kann das ein erstes Anzeichen für eine depressive Phase sein. 
"Bei der Depression geht es mir nicht nur einen Tag oder zwei Tage nicht gut, sondern eine längere Zeit. Zwei Wochen lang, drei Wochen lang. Das Gefühl hört nicht auf, es verstärkt sich." - Armin Rösl

Die negativen Gefühle können sich so weit verstärken, bis kein Platz mehr für andere Emotionen und Gedanken da ist und es daraus keinen Ausweg mehr zu geben scheint. Allerspätestens dann muss professionelle Hilfe aufgesucht werden, betont Armin Rösl. 


Informationen und Adressen rund um das Thema Depression sowie einen Selbsttest bietet die Deutsche Depressionshilfe. Außerdem findest du jede Menge Beratung und Unterstützung bei der Deutschen DepressionsLiga und dem kostenfreien Info-Telefon: 0800 33 44 5 33.


  • Armin Rösl von der Deutschen DepressionsLiga
    Im Gespräch mit egoFM Max


Hilfe für Betroffene und Angehörige

Wenn man bei anderen Personen andauernde Traurigkeit, Gefühlslosigkeit, Isolation und ähnliche Anzeichen einer Depression beobachtet, ist es wichtig, proaktiv zu helfen.

"Das wird schon wieder" und "Meld dich einfach wenn du was brachst" sind vielleicht gut gemeint, aber kontraproduktiv. Stattdessen ist es wichtig, die betroffene Person aus den eigenen vier Wänden zu locken, spazieren zu gehen oder Aktivitäten auszuprobieren, von denen man weiß, dass sie ihm*ihr Freude bereitet haben.

Wenn man aber das Gefühl hat, die andere Person nicht mehr zu erreichen, ist es wichtig, ärztliche/therapeutische Hilfe aufzusuchen. 

Das ist allerdings nicht immer ganz einfach.

Im Vergleich zu anderen Ländern geht es uns in Deutschland zwar relativ gut, was die Versorgungslage von Therapieplätzen angeht - sie muss aber dennoch sehr verbessert werden. 
"Da muss noch mehr von der Politik gemacht werden, damit die Versorgung gewährleistet wird. Es heißt immer 'Volkskrankheit Depression', aber die Versorgungslage ist leider noch nicht so, wie es einer Volkskrankheit eigentlich würdig wäre." - Armin Rösl 


Doch nicht nur die fehlenden Therapieplätze, sondern auch die Stigmatisierung können ein Problem sein. 



Hier findest du einen Artikel zum Thema "Tabubruch Depression" und über die Schwierigkeit, mit Depressionen im Lockdown zu sein.



Allerdings hat sich in den letzten Jahrzehnten schon viel getan, um mit dem Tabu zu brechen. Auch Personen de öffentlichen Lebens leisten (online) viel, um Depressionen von ihrem Stigma zu befreien. Zum Beispiel Torsten Sträter - Schirmherr der DepressionsLiga - oder Nora Tschirner, die beide immer wieder öffentlich über die Krankheit sprechen. 

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Trotz der vielen und öffentlichen Aufklärung gibt es aber Bereiche, in noch viel getan werden muss. Zum Beispiel in der Arbeitswelt.

Deswegen bietet die DepressionsLiga auch kostenfreie Arbeitgeber*innen Seminare an, bei der Führungskräfte im Umgang mit Depression sensibilisiert und über Prävention und Wiedereingliederung informiert werden.



Armins Geschichte 

Armin ist irgendwann nachts aufgewacht und konnte nicht aufhören sich zu fragen, wer er ist und was er eigentlich auf dieser Welt macht. Er hat sich gleichzeitig gefangen und wie im freien Fall gefühlt und keine Ausweg mehr gesehen.

Den einen Auslöser für Depression gibt es nicht.

Bei Armin war es vermutlich der Hausbau und die (finanzielle) Verantwortung gegenüber seiner Familie. Er hat mehrmals täglich seinen Finanzberater angerufen, weil er plötzlich Angst vor finanziellem Ruin und Obdachlosigkeit hatte. Mit der Realität hatte das nichts zu tun. 

Es wurde immer schlimmer und er kam aus dieser Gedankenspirale nicht mehr raus.

Er konnte nachts nicht schlafen und hat seinen Kopf gegen die Tür geschlagen, in der Hoffnung, so die negativen Gedanken zu vertreiben. Armin Rösl hat dann eingesehen, dass er Hilfe braucht und ist für sechs Wochen in eine psychiatrische Klinik gegangen, was ihm - entgegen aller Zweifel - enorm geholfen hat.

Im Nachhinein ist Armin sehr gestärkt aus der Situation herausgegangen und hat viel aus den Gesprächen mit den Mitpatient*innen gezogen. Deswegen engagiert er sich heute auch öffentlich und ist Teil der DepressionsLiga: Er will anderen Menschen Mut geben und auch Ihnen zeigen, dass sie mit dieser Krankheit nicht alleine sind. 
"Wichtig ist, dass die Leute wissen: Es gibt Hilfe und die Depression bedeutet nicht das Ende des Lebens." - Armin Rösl

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