'Wer wird Millionär?', 'Quizchampion' oder 'Wer weiß denn sowas?' heißen die Quizshows heutzutage. Pfft. Wir blicken lieber nochmal auf die legendären Quizshows der Vergangenheit zurück.
Die wohl rasanteste Entwicklung in den letzten 50 Jahren gab es in dien Medien. Smartphones, Internet und Mediatheken machen es möglich sich alle gewünschten Inhalte zu jeder Tages- und Nachtzeit anzusehen. Früher - vor der Digitalisierung - war es allerdings noch gang und gäbe sich mit der gesamten Familie vor den Fernseher zu setzen und gemeinsam eine Quizshow anzusehen. Das war fester Teil der Wochenplanung. Genau in diese Zeit begeben wir uns jetzt und stellen dir die größten und legendärsten Quizshows mit ihren besten Momenten vor...
Die 90er-Kids werden es kennen und lieben. Jeden Tag 30 Minuten Familienduell mit Moderator Werner Schulze Erdel. In der Sendung traten immer zwei Familien gegeneinander an - daher der Name. Ziel war es über mehrere Fragerunden immer die häufigste Antwort, von davor 100 Befragten, herauszufinden. Wer zuerst buzzert, hatte das Antwortrecht. Diese Fragen erstrecken sich über vier Runden, die Familie mit den meisten richtig beantworteten Fragen zieht ins Finale ein und hatte die Chance auf 5.000 DM. Das witzigste an der Show waren, wie soll es auch anders sein, die Antworten der Teilnehmer*innen. Lustig, irrsinnig, unüberlegt und teilweise etwas dämlich. Die Falschantworten waren quasi ein Markenzeichen für das Familienduell. Ein Video mit den besten Antworten findest du unten in der Playlist.
Der Preis ist heiß (1989-1992)
Wer weiß, was eine Packung Chips kostet, hat sie schon gewonnen. Funktioniert auch mit Autos und kompletten Wohnungseinrichtungen. Mehrere aus dem Studiopublikum ausgewählte Kandidat*innen müssten schätzen, was ein vorgestelltes Produkt kostet. Wär am nächsten an dem Originalpreis war durfte den Gegenstand behalten und hat sich für die nächste Runde qualifiziert. Je weiter die Runden fortgeschritten waren, desto höher/teurer waren die Gewinne. Nach Vorbild der bereits 1956 entstanden US-amerikanischen Quizshow The Price is Right gab es im RTL Nachmittagsprogramm immer um 17 Uhr die legendäre Spielshow der Preis ist heiß. Der niederländische Moderator Harry Wijnvoord hat im Zusammenspiel mit Walter Freiwald das Publikum unterhalten. Zu den lustigsten Momenten der Sendung gehört eine Live-Panne von Moderator Wijnvoord. Fasching und Ostern kann man schonmal verwechseln, sieh es dir unten selbst an.
Dalli Dalli (1971-1986)
Dalli Dalli lief immer monatlich am Donnerstag um 19:30 Uhr. Neben Samstagabend war der Donnerstagabend heiß begehrt für Quiz oder Spielshows. Wenn man Dalli Dalli in einem Wort beschreiben müsste, dann wäre es Hektik. Bei jeder Show waren acht prominente Gäste geladen, die sich in Schnelligkeit, Geschicklichkeit und Assoziationsvermögen beweisen mussten. Schnelle, unübersichtliche und hektische Fragerunden prägten die Quizshow, nicht zuletzt angeheizt von Moderator Frank Rosenthal der stets "Weiter, Weiter!" brüllte. Das Aushängeschild von Frank Rosenthal war sein legendärer Sprung zu den Worten "Das war Spitze". Anfang der 80er‑Jahre wurde dieser eingeführt. Zuschauer im Saalpublikum konnten durch Knopfdruck entscheiden, dass sie die gezeigte Leistung der Kandidat*innen "spitze" fanden. Taten das die meisten, ertönte im Saal eine Sirene und Rosenthal rief: "Sie sind der Meinung: Das war – spitze!"
1, 2 oder 3 (1977 - heute)
Ein legendäres Format, das alle kennen die 1975 oder später geboren sind. In jeder Sendung treten drei verschiedene Teams, bestehend aus Kindern, gegeneinander an. Jeweils ein aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Bis zum heutigen Tage hatte 1, 2 oder 3 ganze fünf Moderator*innen. Michael Schanze, Birgit Lechtermann, Gregor Steinbrenner, Daniel Fischer und nicht zuletzt Elton. In der Show werden den teilnehmenden Teams immer Fragen mit drei Antwortmöglichkeiten gestellt. Die Kinder müssen dann auf den Antwortfeldern so lange herumlaufen bis der oder die Moderator*in "1, 2 oder 3, letzte Chance… vorbei!" ruft. "Ob sie wirklich richtig stehen, sehen sie wenn das Licht angeht." Welches Team am Ende die meisten Fragen richtig beantwortet hat, bekommt einen Pokal, 200 Euro für die Klassenkasse und ein Paket mit Überraschungen. Eltons verschiedene Kostüme, die er in den Filmen, die als Auflösung der Fragen dienen, trägt sind legendär.
Einer wird gewinnen (1964-1987)
Das Quiz war eine der erfolgreichsten, beliebtesten und langlebigsten Sendungen, die es im deutschen Fernsehen gab. Die Show lief als große Abendshow ungefähr sechsmal im Jahr samstags live um 20.15 Uhr, war eigentlich 105 Minuten lang, Kultmoderator Kulenkampff ("Kuli") überzog aber ständig. Was EWG einzigartig machte waren die endlosen Monologe von Moderator Hans-Joachim Kulenkampff. Eingangs machte er einige Witze zum aktuellen Tagesgeschehen, während der Show wich er vom eigentlichen Thema ab und nahm einzelne Bestandteile einer Antwort oder eines Gesprächs zum Anlass, darüber zu referieren. Es handelte sich um eine Quizsendung mit acht Kandidat*innen, die immer paarweise gegeneinander antraten. Dabei gab es zwei Spiele, die zumeist nicht nur aus bloßen Fragen bestanden, sondern mit aufwändigen Aufbauten verbunden waren. Bei der Dankesrede in der letzten Show von Hans-Joachim Kulenkampff kamen den Hardcore-Fans sicher die Tränen.
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