Ein bisschen Luxus beim Zelten

Ein bisschen Luxus beim Zelten

Eine Packliste

Von  Anna Taylor
Wenn du nicht die totale "Nature Experience" beim Zelten machen willst und dir dezenter Komfort schon wichtig ist, haben wir hier eine kleine Packliste als Orientierung.

Natur, aber bitte nicht ganz so... wild

Jaja sicherlich, dieser Text wird wieder diejenigen provozieren, die sowas sagen wie: "Aber beim Zelten geht es doch genau darum, beschissen zu schlafen, von Mücken und sonstigen Viechern zerstochen zu werden und eigentlich nur zu leiden, damit man im Nachhinein auch ein paar Geschichten erzählen kann, außerdem hat man danach einen ganz neuen Bezug zu sich selbst" und da muss ich einfach sagen: Okay cool! Aber ein gewisser Luxus in Form von dezentem Komfort und klaren Grenzen zur Natur sind mir wichtig. Und wenn du genauso empfindest, dann bist du hier genau richtig.

Meine Zelterfahrung ist gerade superfrisch

In dem Moment, in dem ich diesen Text hier tippe, bin ich zum ersten Mal seit vielen, vielen Jahren wieder in einem Zelt campen - beim Festival. Und ich musste schmerzlich feststellen, dass ich einige Essentials im Lauf der Zeit wohl irgendwie.... vergessen habe. Davor will ich dich bewahren und gebe dir nun meine weisen Tipps weiter...

Okay, ehrlich gesagt sind ein paar meiner Tipps weniger luxuriös, als viel mehr einfach basic. Wie gesagt: Ich habe wirklich vergessen wie es ist, in einem Zelt zu schlafen. Dementsprechend spärlich war auch meine Packliste, weil ich dabei weder besonders konzentriert übers Schlafen, noch die Nähe zur Natur nachgedacht habe. 

Die Packliste für dezenten Luxus beim Zelten




Vorausgesetzt werden die ganzen Basics

  • Zelt
  • Luftmatratze
  • Schlafsack
  • Zeug für Körperhygiene
  • Sowohl Latschen als auch feste Schuhe
  • Das Mindset, dass du bitte nicht die Natur irgendwie verschmutzt und Müll, den du machst, auch wieder mitnimmst / ordentlich entsorgst
  • Genügend Unterhosen oder gegebenenfalls ein Handwaschmittel aus der Tube
  • Die Fähigkeit, vorher den Wetterdienst deiner Wahl zu checken um entsprechend Klamotten zu packen
  • Das Wissen, dass egal wie das Wetter werden soll, du un-be-dingt mindestens einen richtig dicken Pullover einpackst
Kommen wir nun zu Dingen, die man als nicht ganz so erfahrene*r Camping-Profi gerne mal vergisst...

Luxus für die Nacht

  • Schlafmaske! Dazu eine kleine Anekdote: Nach der ersten Nacht bin ich erschrocken aufgeschreckt in der Annahme, es sei bestimmt schon wahnsinnig spät und ich hätte unverzeihlich lange geschlafen, immerhin war es schon ziemlich hell und brütend heiß. Ich war nicht wenig verblüfft, als ich die Uhrzeit gecheckt habe: 4:20 Uhr. Tja und deswegen wird in Zukunft, also falls ich wirklich jemals wieder in einem Zelt schlafen sollte, eine Schlafmaske in meinem Gepäck nicht fehlen. Falls du diese vergessen hast oder einfach nicht mehr besorgen kannst: nimm 'ne Unterhose! Am besten eine frische. Ansonsten geht eine Mütze oder sogar auch eine Maske
  • Ohrenstöpsel. Falls es nachts laut ist (wie zum Beispiel auf einem Festival) und du damit ein Problem hast
  • Eine kleine Lampe, die sich am besten via Sonnenlicht aufladen lässt und eine Möglichkeit hat, entweder direkt oder mittels Kordel oben in der Mitte deines Zeltes befestigt zu werden - so hast du ein kleines Licht in deinem Zelt und musst nicht umständlich mit deiner Handyleuchte rumhantieren - zumal Strom beim Campen ja auch nicht zum Standard gehört


Apropos Luxus: Wir haben mit Philipp Herdeg vom Luxushotel Bayerischer Hof gesprochen, das Interview mit ihm findest du hier.



Luxus für die Campingküche

  • Campingkocher: Wenn du dich nicht nur von Rohkost ernähren willst, ist ein Campingkocher essenziell
  • Campingbesteck und -geschirr: Klar, also du kannst dich auch mit deinen Fingern ernähren, unter anderem dafür wurden sie gemacht, aber für etwas Luxus kannst du dich auch mit Campinggeschirr ausstatten
  • Mobiliar: Klappstühle (mit Getränkehalter natürlich) und gegebenenfalls ein Tisch sind natürlich nicht unbedingt nötig (wozu gibt es den Boden), aber schon auch ganz bequem, wenn man abends noch ein bisschen rumhocken mag
  • Wasserkanister - am besten faltbar. Einfach prima, um eine gewisse Menge Trinkwasser zur horten, wenn man nicht mal eben frisches besorgen kann
  • Eine Trinkflasche für unterwegs. Selbes Prinzip wie der Wasserkanister... nur eben für unterwegs
  • Angenommen du hast Strom: Wasserkocher! Ein Wasserkocher ist das ultimative Gadget, denn selbst wenn du eine Camping-Küche hast, spart dieser wertvolles Gas und vor allem auch Zeit. Einen Wasserkocher kann man für allerlei tolle Dinge verwenden: zum Kaffee machen, für Wärmeflaschen oder für Fertiggerichte. Zum Beispiel:
  • Instant Noodles! Kleiner Gourmeggle-Tipp von mir. Instant Noodles sind einfach das beste Campingfutter, ich werde nicht darüber diskutieren. Deswegen empfehle ich, bei jedem Camping-Einkauf vorab den Fokus auf Instantnudeln zu setzen und je nach Länge und Appetit fünf bis 80 Päckchen einzupacken


Luxus gegen die Launen der Natur

  • Mückenspray! Einer der Haken beim Campen in der Natur ist nun mal, dass man sich, nunja, in der Natur befindet. Klar kann das toll, super, einfach herrlich, "OMG diese frische Luft" sein, gleichzeitig gibt es dann aber doch auch ein paar Sachen, die dezent nerven. Mücken zum Beispiel. Doch zum Glück lassen die sich ganz okay mit bestimmten Sprays abwimmeln
  • Insektenstichheiler. Wenn das Mückenspray nicht gewirkt hat oder dich ein sonstiges stechendes Lebewesen (Wespe, Biene, Petermännchen, was auch immer) erwischt hat, ist ein Insektenstichheiler ein unglaublich mächtiges Gadget
  • Handfeger. Wird mit jedem Tag, den du mehr im Zelt verbringst, wichtiger
  • Dry Bag. Wenn es mal so richtig ordentlich regnet und selbst das Zelt irgendwann undicht wird, ist eine Dry Bag, in der zumindest deine Klamotten trocken bleiben, unglaublich wichtig
  • Powerbanks. Am besten solarbetrieben, falls es richtig arg kommt


Du stehst nicht so auf Camping und hättest gerne etwas mehr Luxus? Dann ist vielleicht einer dieser Luxuszüge etwas, mit denen du zum Beispiel durch Kanada, Südafrika oder Japan reisen kannst.


Für allgemeine Gesundheit / Beauty

  • Sonnencreme!!! Ich habe neulich mal den Satz gelesen, Sonnencreme würde gerade zu sowas wie einer Ersatzreligion mutieren und ich muss sagen: ja, das ist sehr korrekt! Aber anders als andere Religionen hat diese tatsächlich einen sehr großen Sinn: sie schützt dich vor Hautkrebs und frühzeitigen Alterserscheinungen. Wenn du also den ganzen Tag in der freien Natur bist, ist Sonnencreme unabdingbar
  • Kopfbedeckung! Aus ähnlichen Gründen wie Sonnencreme, denn anders, als man es vielleicht annehmen mag: Die Sonne ist nicht unsere Freundin und kann ziemlich schnell ziemlich gefährlich werden
  • Sonnenbrille: Wird auch gerne mal vergessen, ist aber gerade bei Festivals essenziell, wenn man mehr oder weniger gezwungen ist, etwas in einer Richtung zu betrachten, in der sich die Sonne gerade breitgemacht hat
  • Schmerztabletten. Es gab eine Zeit, in der ich tatsächlich zu stolz war, um Schmerztabletten zu nehmen und mir die ein oder anderen Tage dadurch versaut habe. Klar ist: Übertreiben sollst du's nicht, Schmerzen "einfach aushalten" aber genauso wenig. Denn du weißt nie, was dich heimsucht: Ob Unterleib-, Rücken-, Kopf- oder sonstige Schmerzen: sei nachsichtig mit dir und gönn dir was, gerade wenn du unterwegs bist
  • Blasenpflaster. Man braucht sie nicht oft, aber wenn, dann braucht man sie dringend
  • Kondome - you never know
  • Medikamente gegen Magen-Darm-Erkrankungen - you. never. know. 
  • Trockenshampoo. Ich sag's, wie es ist: Ich kann problemlos ein paar Tage mal nicht duschen, aber gegen fettige Haare habe ich dann doch gerne ein Mittel parat. Und selbst wenn es duschen gibt, sind die meistens kalt - Körperwäsche geht da schon eher klar, aber die Haare mit kaltem Wasser zu waschen ist schon ein nächstes Level
  • Nagelset. Ob ein sehr unangenehm vibrierendes Nasenhaar oder eine Zecke: Ein Nagelset beim Zelten hat wirklich die ein oder andere sinnvolle Einsatzmöglichkeit
  • Ein Spiegel. Gut, vielleicht sage ich das, weil ich dezent eitel bin und es nicht ertrage, mich nicht mindestens einmal am Tag (am liebsten nach dem Aufwachen) im Spiegel anzuschauen, aber dann frage ich mich schon auch: Wer ist das nicht? Die Handykamera ist zwar eine gute Notlösung, aber nicht unbedingt cool, wenn du Strom sparen musst. Und irgendwie ist es halt einfach nicht dasselbe
  • Zuckerle. Wenn du nicht gerade Winnie Pooh heißt und dein Köpfchen in kleine Bienenstöcke stopfen kannst, ist es in der Natur relativ schwer, an Süßigkeiten ranzukommen. Diese sind nicht nur gut für die Seele, sondern auch toll, wenn der Kreislauf mal Schwierigkeiten macht
  • Desinfektionsmittel. Eventuell hast du nicht nach jedem Pipigang die Möglichkeit, easy pee-sy deine Hände zu waschen
  • Für Frauen: eine Urinierhilfe! Ob Urinella, Pipi Pappe oder wie sie sonst alle heißen: Urinierhilfen sind ein Gamechanger für Menschen ohne Penis. Immerhin kann der Weg zur nächsten Toilette oder die Schlange davor (wie es bei Festivals zum Beispiel gerne mal der Fall ist) lang sein und dann ist so ein Teil, mit dem man einfach an den Baum / ins Pissoir / ans Nachbarszelt pinkeln kann, ziemlich praktisch
  • Wärmeflasche (solltest du die Möglichkeit für heißes Wasser haben). Eine Wärmeflasche könnte schon als absoluter Luxus beim Campen gelten, ist aber tatsächlich auch einfach sinnvoll. Ob in kalten Nächten, bei Verspannungen vom beschissenen Schlafen oder wegen Bauchschmerzen - eine Wärmeflasche kann die ein oder andere Situation retten
  • Ein solarbetriebenes (Kurbel-)Radio: Natürlich sind wir - egoFM - auch in der tiefsten Natur für dich da (vorausgesetzt, du befindest dich immer noch in unserem DAB+ oder UKW-Gebiet). Wenn dir Grillen, Vögel und Co. also irgendwann auf die Nerven gehen, kannst du einfach ein bisschen kurbeln und schon feinste Musik genießen
So, das wäre jetzt mal alles, was mir so eingefallen ist. Ob ich bei meinem nächsten Zeltabenteuer all diese Sachen einpacken werde? Wahrscheinlich nicht. Da kann man natürlich auch noch ein bisschen ausmisten und ja... ein bisschen Härteprobe gehört beim Zelten vielleicht doch dazu.



Hast du noch ein paar Tipps?

Haben wir noch irgendwas sehr Wichtiges vergessen? Auf welchen Luxus könntest du beim Zelten nicht verzichten? Schreib es uns via Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder per WhatsApp an die 089 / 360 550 460

Design ❤ Agentur zwetschke