Diesmal wirklich? Jedenfalls wirklich überfällig. Die von der EU-Kommission 2019 beschlossene Richtlinie zur Vermeidung von Einweg-Plastik startet am 3. Juli in Deutschland.
Das bedeutet: Ab dem 3. Juli sind diejenigen Produkte aus Einweg-Plastik verboten, die einen Großteil des Plastikmülls an EU-Küstengebieten ausmachen.
Am häufigsten werden dort laut dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland nämlich Plastikflaschen und -deckel, Zigarettenkippen, Wattestäbchen und Süßigkeitenverpackungen, Hygieneprodukte, Besteck, Trinkhalme, Einwegbecher, Luftballons und Essensverpackungen gefunden.Neue Regeln ab dem 3. Juli 2021
Ab dann nicht mehr verkauft werden dürfen:- Kunststoffbesteck (Gabeln, Messer, Löffel und Essstäbchen)
- Kunststoffgeschirr
- Einweg-to-go-Becher aus Styropor
- Lebensmittel-Einwegbehälter aus Styropor
- Kunststoff-Trinkhalme
- Rührstäbchen aus Plastik
- Wattestäbchen aus Kunststoff
- Plastikballonstäbe
Aus Sicht der EU-Kommission gibt es zu den genannten Produkten schon gute Mehrweg-Alternativen ohne Plastik - das können wir bestätigen! Zum Beispiel Pfandsysteme auf To-Go-Behälter wie bei unseren Freund*innen von RECUP. Eine weitere Neuerung ist die Einführung einer Kennzeichnung für kunststoffhaltige Produkte, denn nicht immer ist sofort erkennbar, ob eine Verpackung Plastik enthält oder zum Beispiel eine Beschichtung hat, die wir gar nicht sehen können.
Ein weiterer Schritt soll in Zukunft die EU-weite Verpflichtung von Gastronomie-Betrieben zum Anbieten von Mehrweg-Verpackungen bei To-Go-Bestellungen oder Lieferungen sein (ab 2023).
Klar sind wir durch die Pandemie zu einer so intensiv nie gekannten To-Go-Kultur gezwungen worden und der Anblick von überquellenden Mülleimern hat unser Städtebilder bestimmt. Allerdings macht Hoffnung, dass viele Gastronomien auch schon versuchen, statt Plastikbehältern andere Materialien zu verwenden. Nur Mehrweg ist das Ganze eben meist noch nicht.
Die Challenge "Plastic Free July"
Weil jede*r einzelne von uns etwas gegen die Plastikflut beitragen kann, findet im Juli auch wieder die Kampagne "Plastic Free July" statt. Eine Aufforderungen an Menschen weltweit, einen Monat mehr auf ihren Plastikverbrauch zu achten und möglichst zu reduzieren. Das kann ganz easy mit dem Verzicht auf den Coffee-To-Go Einwegbecher anfangen - vielleicht probierst du im Lauf der Challenge auch mal verpackungsfreies Einkaufen aus und merkst, dass es gar nicht so kompliziert ist, wie du dir es immer vorgestellt hast. Hier haben wir dir einen kleinen Leitfaden und Tipps für verpackungsfreies Einkaufen zusammengestellt. Mehr Inspiration gibt's auch noch auf der Webseite von "Plastic Free July".
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