Good News 2022

Good News 2022

10 gute Dinge, die dieses Jahr passiert sind

Von  Sabrina Luttenberger
Ein Jahresrückblick auf gute Dinge, die im Jahr 2022 passiert sind.

1. Erfolg bei Organ- und Blutspenden

Die Wartelisten für eine Organspende sind lang, viele warten auf eine*n passende*n Spender*in. Voraussetzung: die Blutgruppe muss zur eigenen passen, damit das Organ nicht abgestoßen wird. Forschenden in Kanada ist allerdings erstmals gelungen, die Blutgruppe von Spendelungen umzuwandeln – in Blutgruppe 0, die keine Immunreaktion auslöst und so allen Empfänger*innen transplantiert werden kann. Bei Blutspenden ist in diesem Jahr ebenfalls ein Erfolg gelungen: Zum allerersten Mal überhaupt hat ein Mensch eine Transfusion mit roten Blutkörperchen aus dem Labor bekommen. 

2. Kirchenmitarbeiter*innen setzen Zeichen für LGBTQIA*-Rechte

#OutInChurch. Dieser Hashtag ging Anfang des Jahres durch die sozialen Medien. 125 Mitarbeitende der römisch-katholischen Kirche outeten sich als queer und forderten mit der Initiative ein Umdenken in der Kirche. #OutInChurch macht sich damit für LGBTQIA*-Rechte stark und fordert ein Ende der Diskriminierung, Arbeitsschutz und Akzeptanz.

3. Speicheltest erkennt Endometriose schneller

Circa zehn Prozent der Menschen mit Uterus sind in Deutschland von Endometriose betroffen. Bei der Krankheit bildet sich gebärmutterschleimhautähnliches Gewebe außerhalb der Gebärmutter – für viele ist das mit starken Schmerzen verbunden. Bis zur Diagnose vergehen oft bis zu zehn Jahre. Ein neuer Endometriose-Test liefert Erkenntnisse jetzt aber viel schneller. Per Speichelprobe steht eine Diagnose bereits nach zwei Wochen fest.
Aktuell ist der Test mit knapp 800 Euro allerdings noch sehr teuer und wird nicht von deutschen Krankenkassen übernommen. Ein entsprechender Antrag kann allerdings gestellt werden. Ein erster wichtiger Schritt ist es trotzdem. Deutschland will ab nächstem Jahr fünf Millionen Euro für die Forschung zu Endometriose zur Verfügung stellen. 

4. Touristisches Elefantenreiten soll verboten werden

Zumindest in der Provinz Dak Lak in Vietnam. Das entschieden das Volkskomitee und die Tierschutzorganisation Animals Asia Foundation. Das umstrittene touristische Elefantenreiten soll bald der Vergangenheit angehören – und damit die einheimischen Elefanten schützen.

5. Ökologische Mindeststandards für deutsche Filmproduktionen



6. Erste Frau von HIV geheilt und Forschungserfolge für HIV-Impfung

In den vergangenen Jahren ist es bereits gelungen, dass zwei Männer von HIV geheilt werden konnten. In diesem Jahr schafften es Mediziner*innen, die erste Frau zu heilen – und zwar durch eine Stammzellentherapie. Die Stammzellen aus Nabelschnurblut erhielt sie eigentlich, um ihre Leukämie zu bekämpfen. Seitdem ist sie aber virusfrei und braucht laut Ärzt*innen keine Medikamente gegen HIV mehr.
Weil Stammzelltherapie eine Hochrisikobehandlung bleibt und meist nur für Krebspatient*innen infrage kommt, forschen Mediziner*innen an anderen Heilungsmethoden. Das Unternehmen Moderna, das viele durch die Corona-Impfung kennen, forscht momentan an einer Impfung gegen HIV. Ergebnisse einer Studie zeigen erste Erfolge: 97 Prozent der Proband*innen entwickelten nach einer Impfung Antikörper gegen das HI-Virus. 

7. Männliche Küken dürfen nicht mehr getötet werden

Seit dem 1. Januar 2022 dürfen in Deutschland keine männlichen Küken mehr getötet werden. Das Gesetz hat das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft beschlossen. Zuvor wurden sie getötet, weil sie keine Eier legen und weniger Fleisch baten. Jetzt wird das Geschlecht früh im Brutei bestimmt, sodass sie gar nicht erst ausgebrütet werden oder sie werden aufgezogen. Ab dem Jahr 2024 ist die Geschlechtsbestimmung nur noch spätestens am sechsten Bruttag erlaubt, damit der Hühnerembryo keine Schmerzen empfindet. Der Deutsche Tierschutzbund begrüßt das Verbot zwar, kritisiert aber die spezialisierte Hochleistungszucht. Immerhin entgehen durch das Verbot aber rund 45 Millionen Küken jährlich dem Tod kurz nach dem Schlüpfen.

8. Maßnahmen für mehr Klimagerechtigkeit

Die Klimaungerechtigkeit nimmt weltweit immer mehr zu. Länder wie Pakistan tragen zwar durch ihren niedrigen Co2-Ausstoß am wenigsten zum Klimawandel bei, leiden aber mit am stärksten unter seinen Folgen. Deshalb haben sich die Teilnehmenden bei der UN-Klimakonferenz (COP 27) im November 2022 auf die finanzielle Unterstützung von Ländern des Globalen Südens geeinigt. Deutschland will insgesamt 170 Milliarden Euro zur Verfügung stellen und sprach sich für einen globalen Schutzschirm aus. Dieser soll für Schäden aufkommen, die der Klimawandel verursacht hat.

9. Werbeverbot für Abtreibungen wird aufgehoben

§ 219a. Der Paragraf, der seit Jahren verbat, für Abtreibungen zu werben. Im Sommer kippte der Bundestag das Verbot. Seitdem dürfen Arztpraxen ihre Patient*innen darüber informieren, dass und wie sie Abtreibungen durchführen. Somit wird das Selbstbestimmungsrecht von Schwangeren gestärkt.

10. Globales Abkommen dämmt Plastikmüll ein

Plastik ist allgegenwärtig. Ob in den Meeren oder auch in unseren Körpern. Die Menge an Plastikmüll nimmt stetig zu. Deshalb wird auf lokaler Ebene versucht, etwas dagegen zu unternehmen: In Paris kann man zum Beispiel in vielen Geschäften kostenlos seine Wasserflasche auffüllen. Aber auch auf internationaler Ebene wird durch das Verbot von Einwegplastik in der EU eingespart. Um Plastikmüll aber noch mehr einzudämmen, haben sich rund 150 Länder aus allen Teilen der Welt dafür ausgesprochen, bis 2024 ein verbindliches globales Plastikabkommen auszuarbeiten. Noch mehr positive Umweltnews aus diesem Jahr findest du hier.

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