Aus den Highlights unserer Themenwoche "New Work, Fake Work" haben wir uns fünf Punkte herausgepickt, die wir diese Woche dazu gelernt haben.
Fünf Dinge über die Trends der Arbeitswelt
1. Handwerker*innen sind (auch) in der Zukunft sehr gefragt.
In vielen Bereichen des Lebens setzen wir uns immer mehr mit der Klimakrise auseinander und sehen in der ganzen Gesellschaft eine Transformation.
Für diese laufende Umstellung für ein umweltfreundlicheres Leben und Wirtschaften braucht es vor allem eines: Fachkräfte aus dem Bereich Handwerk und Ingenieurwesen. Selbst aktuell ist hier der Mangel an Fachkräften groß - und der Bedarf an Handwerker*innen wird in der Zukunft weiter steigen, sagt Zukunftsforscher Kai Gondlach. Wie und welche Prognosen er noch für die Zukunft der Arbeitswelt aufstellt,
erfährst du hier im Interview.
2. Lange Arbeitszeiten führten 2016 zu 745.000 Todesfällen durch Schlaganfall und Herzerkrankungen.
Das wurde jetzt mit einer Studie der WHO bekannt gegeben. Als längere Arbeitszeit wurden dabei Fälle von Menschen definiert, die mindestens 55 Stunden pro Woche arbeiteten und mit Personen verglichen, die 35 bis maximal 40 Stunden die Woche arbeiten. Insgesamt arbeiten 488 Millionen Menschen auf der ganzen Welt wöchentlich 55 Stunden oder länger.
Die WHO warnt dringend davor, dass Überstunden und langes Arbeiten in unserer Gesellschaft zur Normalität werden. Um das zu vermeiden sind sowohl Arbeitnehmer*innen, als auch Arbeitgeber*innen und Regierungen gefragt. Mehr zur Studie und wie du Überstunden vermeiden kannst,
erfährst du hier.
3. Ein 5-Stunden-Arbeitstag kann funktionieren - und für mehr Kreativität sorgen.
Der 5-Stunden-Tag wird seit Jahren in Deutschland diskutiert, in Australien und Neuseeland wird er bereits gelebt.
Nur fünf Stunden am Tag arbeiten und trotzdem das gleiche Gehalt bekommen, wie bei einem normalen 8-Stunden-Arbeitstag? Das wäre wohl der Traum vieler Arbeitnehmer*innen. Trotzdem setzt das in Deutschland kaum jemand um. Ein Digitalunternehmen in Bielefeld hat sich getraut - mit überraschendem Ergebnis. Seit 2017 arbeiten hier die Mitarbeiter*innen nur noch fünf Stunden am Tag, von 8 bis 13 Uhr. Der Geschäftsführer des Unternehmens ist davon überzeugt, dass sich dadurch die Produktivität seiner Mitarbeiter*innen steigern konnte und die dank ausgewogener Work-Life-Balance viel kreativer sind. Mehr zum Konzept 5-Stunden-Tag und anderen
innovativen Arbeitskonzepten erfährst du in unserer Mediathek.
4. Die Pandemie und vermehrtes Homeoffice fördern Fake Work.
Fake Work bedeutet nicht unbedingt, dass du deine Arbeit tatsächlich bewusst fakest. Vielmehr geht es um das unbewusste Faken, das sich mit der Zeit einschleicht.
Hast du einen Bürojob? Wie viele Stunden verbringst du täglich in Meetings, am Telefon, mit dem Schreiben von E-Mails, ...? Und wie viele machst du tatsächlich deinen Job? Gerade durch die Pandemie, aber auch schon vorher, schleicht sich dieses ineffektive Arbeiten in Unternehmen ein. Man sitzt zwar acht Stunden am Tag am Computer und ist beschäftigt - wirklich produktiv war man am Ende allerdings nicht. Um Fake Work zu vermeiden sollten sich sowohl Arbeitnehmer*innen als auch Arbeitgeber*innen fragen, wie sinnvoll ihre Arbeitsprozesse aktuell eigentlich sind. Vielleicht entsteht Fake Work in einigen Fällen auch, weil Mitarbeiter*innen eigentlich unzufrieden mit ihren Aufgaben sind.
5. Influencer*innen gab's im Prinzip schon immer - selbst im alten Rom.
Den Namen hast du vielleicht erst seit Social Media auf dem Schirm, tatsächlich wurde der Begriff "Influencer*in" aber bereits in den 1940er Jahren geprägt. Und der Job an sich ist sogar noch um einiges älter, denn das Prinzip des Werbens und Beeinflussens gibt es schon deutlich länger. Gladiatoren warben im alten Rom beispielsweise für bestimmte Produkte. Im Mittelalter setzten sich der Papst und König*innen für die Medizin ein und versuchten, der Bevölkerung die Angst davor zu nehmen.
Mehr historische Influencer*innen und zur Geschichte des vermeintlich neuen Berufs erfährst du hier:
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