Z wie Zukunft

Z wie Zukunft

egos4future - Von A bis Z

Von  Miriam Fischer
Jeder Buchstabe ein Thema: Wir fassen die Basics zu Klima, Umwelt und Nachhaltigkeit zusammen. Diese Woche: Z wie Zukunft.


Ein Blick in die Zukunft 

In den letzten Wochen und Monaten haben wir dir in unserem egoFM Nachhaltigkeits-ABC jeden Freitag ein Thema aus dem Bereich Umwelt und Nachhaltigkeit möglichst kurz und verständlich zusammengefasst. Es ging um die Auswirkungen des Klimawandels wie zum Beispiel Extremwetterereignisse, Wasserversorgung und drohende Kippmomente, aber auch darum, welche Rolle beispielsweise Mobilität, Online-Shopping oder unser Sexleben beim Thema Klimawandel spielen. Außerdem haben wir polarisierende Themen wie das Tempolimit, die Jagd oder politische Verbote neutral beleuchtet und dir die wichtigsten Fakten zu großen Themen wie dem Bienensterben, Ernährung oder Recycling zusammengefasst.

Alle Artikel unseres Nachhaltigkeits-ABCs findest du hier. Jetzt sind wir am Ende des Alphabets angekommen und wagen bei Z einen Blick in die Zukunft. 

Am Ende wäre ein optimistischer Abschluss schön

Den können wir an dieser Stelle allerdings nur bedingt liefern... Erst Anfang März erschien der neue Bericht des Weltklimarats, der die Klimarisiken sogar noch schlimmer einstuft, als bisher angenommen. Gleichzeitig wird das Zeitfenster, in dem das 1,5-Grad-Ziel erreicht werden könnte, immer kleiner. Schon im Juli 2021 hieß es, dass uns nur noch 18 bis 24 Monate bleiben, um die wichtigsten Schritte dafür einzuleiten. Wir befinden uns also im alles entscheidenden Jahrzehnt der Klimapolitik. Ob das 1,5 Grad-Ziel allerdings überhaupt noch erreicht werden kann, ist unklar.

Die aktuellen Bestrebungen genügen auf jeden Fall nicht

Der Climate Action Tracker bewertet Deutschlands Klimaziele, -politik und -finanzierung insgesamt als ungenügend, "Deutschlands Klimapolitik und -verpflichtungen müssen erheblich verbessert werden, um mit der 1,5-Grad-Temperaturgrenze des Pariser Abkommens vereinbar zu sein", heißt es hier. Deutschland will bis 2045 klimaneutral sein und strebt nach dem Jahr 2050 negative Emissionen an. Einen Überblick über Deutschlands Klimaschutzziele und wie diese sich in den letzten 50 Jahren verändert haben, bekommst du hier. Die EU will bis 2030 die CO2-Emissionen um 55 Prozent reduzieren und bis 2050 klimaneutral sein, mehr Infos zu den konkreten Maßnahmen, die das Europäische Parlament in seinem "Fit for 55"-Plan beschlossen hat, gibt es hier.

Aber selbst wenn alle Staaten ihre nationalen Klimaschutzziele umsetzen, die im Rahmen des Pariser Klimaabkommens getroffen wurden, erwärmt sich unsere Erde bis 2100 laut Climate Action Tracker etwa um 2,4 Grad, der Weltklimarat geht sogar von 3 Grad aus. Sinken unsere Treibhausgasemissionen also nicht schnell und drastisch genug, sind bis 2100 (also in weniger als 80 Jahren) weite Teile unseres Planeten nicht für Menschen bewohnbar. Und nochmal zur Erinnerung: Bereits ab einer Erwärmung über 1,5 Grad werden unkontrollierbare und irreversible Folgen, also Auswirkungen, die nicht rückgängig gemacht werden können, erwartet. 

Hinzu kommt: Schon jetzt ist knapp die Hälfte der Weltbevölkerung (3,3 bis 3,6 Milliarden Menschen) durch die Klimakatastrophe "hochgradig gefährdet".

In Europa sind die größten Gefahren Hitzewellen, Ernteausfälle, Wasserknappheit sowie Überflutungen und der Anstieg des Meeresspiegels. Laut Global Adaption Index ist Deutschland allerdings das am sechstwenigsten gefährdete Land und steht an 14. Stelle der am besten vorbereiteten Länder. Aber natürlich, am meisten gefährdet sind eben nicht Europa oder Nordamerika, sondern Länder die von Ungleichheit, Kriegen, oder fehlendem Zugang zu existenziellen Grundlagen wie Wasser oder Nahrung geprägt sind. Außerdem sind Regionen wie West-, Zentral- und Ostafrika, Südasien, Zentral- und Südamerika, kleine Inselstaaten und die Arktis besonders gefährdet, denn dort existiert grundsätzlich wenig Schutz vor Extremwetterereignissen. Die Klimakatastrophe ist allerdings ganz klar ein globales Problem und betrifft uns am Ende alle. 



Es ist aber nicht so, als gäbe es gar keine Hoffnung mehr

Das Engagement der jüngeren Generationen, neue technische Möglichkeiten und ambitioniertere Politik geben Grund zur Hoffnung, dass wir doch noch rechtzeitig eine globale Kehrtwende und eine gesellschaftliche Transformation hinbekommen. Schließlich sind nachhaltige Anpassungen nicht nur Schadensbegrenzung, sondern liefern auch jede Menge Möglichkeiten in allen Bereichen unseres Lebens - und das merken immer mehr Menschen, auch aus den Bereichen Politik und Wirtschaft.

Es gibt also Hoffnung, dass wir es doch noch schaffen, die Klimakatastrophe zu begrenzen. Dafür braucht es aber schnell umfassende Anpassungen überall auf der Welt.

Design ❤ Agentur zwetschke